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Viral Video Award 2011

Bereits zum vierten Mal wird im Rahmen des 27. Internationalen Berliner Kurzfilmfestivals der Viral Video Award verliehen. Ab sofort können Internetnutzer einen Monat lang für den Publikumspreis abstimmen. Der Siegerclip wird am 18. November verkündet und ist mit 1000 Euro dotiert.

Unter den 21 zur Wahl stehenden Virals befinden sich einige der bekanntesten Clips des Jahres – wie die Greenpeace Kampagne gegen Volkswagen, der missmutige Panda im Supermarkt oder Gulp, die nach eigenen Angaben weltgrößte Stop-Motion-Animation:

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No Worries: Fotograf Martin Parr in Australien

Martin Parr ist einer der bekanntesten britischen Fotografen. Zu seinen Spezialitäten zählen absurd-komische Alltagsaufnahmen, die häufig die Eigenarten seiner Landsleute abbilden. Für einen seiner letzten Aufträge verschlug es ihn allerdings nach Australien: Hier sollte er für das FotoFreo Festival drei Küstenstädte und ihre Bewohner porträtieren. Sein Berufskollege David Dare Parker hat ihn dabei begleitet. Das Ergebnis ist ein seltener Blick hinter die Kamera des Magnum-Fotografen.

 

Page 23 – Leben im IKEA-Katalog

Page 23, Gewinner des diesjährigen 48 Hour Film Project in Utrecht, ist ein Kurzfilm, in dem die scheinbar perfekte IKEA-Katalogwelt zum Leben erweckt wird.

 

I Need Nothing (außer ein paar Plattencover)

Viele Alben kennen wir nicht wegen der Musik, sondern wegen den bekannten, schönen oder auch grauenvollen Covern, mit denen sie verpackt sind. Auch den drei Labelbetreibern von Cãoceito ergeht es so. Und so nahmen sie mit I Need Nothing kurzerhand einen Song auf und illustrierten das Video mit zahlreichen bekannten Covern, die so umgestaltet wurden, dass sie den Text des Liedes widergeben. Wer die Originale beim nicht gleich erkennt, kann sie im entsprechenden Tumblr auch noch einmal einzeln anschauen.

 

Ein Staubbällchen entdeckt die Freiheit

Poussière, französisch für Staub, ist ein liebevoll gestaltetes Projekt dreier Studenten der Animationsfilmschule EMCA. Eine Geschichte über Abschied, Liebe und die unfreiwillige Emanzipation eines, nun ja, Staubbällchens eben.

 

Wie man einen David Lynch Film dreht

Lynch ist Lynch, darin sind sich Filmkritiker wie Liebhaber einig. Aber was macht eigentlich eine typische David Lynch Produktion aus? Die experimentelle Musik und schummrige Beleuchtung? Mysteriöse Gestalten, die offenbar nur Vornamen haben? Lange Schattenwürfe und noch längeres Schweigen? Exzessiver Kaffee- und Kirschkuchenkonsum? Die Antwort ist: Ja, alles. Der Kurzfilm How to make a David Lynch Film, gleichzeitig Parodie wie Huldigung des Regisseurs, gibt noch weitere praktische Hinweise zum Selberlynchen.

(via Glaserei)

 

Internet Story – von Fakten und Fiktionen

9000 Pfund. Soviel versteckte ein gewisser Al1 vor einigen Jahren an einem geheimen Ort in Großbritannien und rief im Internet zur Suche auf. Das Geld vor Augen, machte sich YouTube-Nutzer Fortress auf die Spur – bis er verschwand.

Man ahnt es vielleicht: Die Geschichte ist nicht ganz wahr. Sie ist der Inhalt von Adam Butchers Internet Story, der fiktiven Dokumentation einer ebenso fiktiven Schatzsuche. Aus teils bereits vorhandenen, teils eigens erstellten Websites, YouTube-Videos und Nachrichtenartikeln verknüpft Butcher Fakten und Fiktionen zu einer neuen Geschichte – bis auch die Zuschauer nicht mehr sicher sein können, was tatsächlich wahr ist und was erfunden. Ohne zuviel zu verraten – unbedingt bis zum Schluss ansehen!

(via Nerdcore)

 

Birma: Eine Diktatur des Absurden

© Happy World

Die Regierung Birmas hat angekündigt, demnächst Tausende Gefangene freizulassen. Es sind zaghaft gute Nachrichten aus einem Land, das zwischen 1962 und 2010 unter Militärherrschaft stand und noch immer zu den strengsten Diktaturen weltweit zählt. Neben der Einschränkung von Freiheitsrechten, strenger Propaganda- und Zensurpolitik leidet die Bevölkerung Birmas auch unter anderen, alltäglicheren Problemen. Benzin wird vonseiten der Regierung noch immer stark rationiert, SIM-Karten gelten unter den Bewohnern als exklusive Geldanlage (da sicherer als die staatlichen Banken), und eine einfache Übernachtung bei Freunden muss teilweise offiziell abgesegnet werden – all das sind Kuriositäten, denen die Macher der 30-minütigen Dokumentation Happy World während ihres Besuches begegneten.

Tatsächlich war es eine dieser vielen Absurditäten, das „Museum der Drogenbekämpfung“, das den französischen Blogger Tristan Mendès inspirierte, Birma zu besuchen. Gemeinsam mit dem Kameramann Gaël Bordier machte er sich, noch vor den ersten freien Wahlen, als Tourist getarnt auf die Reise. Herausgekommen ist mit Happy World eine Doku, die auf der Idee des Hypervideos basiert: Wer den Film auf der Website ansieht, bekommt Links und andere weiterführende Inhalte zum jeweiligen Aspekt angezeigt. Happy World ist damit kein statischer Film, sondern verbindet unterschiedliche Informationsformen sehr dynamisch – dank HTML5 auch auf dem iPad oder Smartphone.

Mendès nähert sich den Auswüchsen der Diktatur mit einer Mischung aus Neugier und Unverständnis. Das mag zunächst naiv wirken, entfaltet aber zunehmend seine Wirkung, eben weil die Herangehensweise nicht den Erwartungen der klassischen Dokumentation entspricht. Denn auch wenn Happy World, anders als die Oscar-nominierte Dokumentation Burma VJ, keine Bilder von den Unruhen im Land zeigt, täuschen die vermeintlich heitere Aufmachung des Films und seine Animationen nicht über den Ernst des Themas hinweg.

Die Zwickmühle, in der sich die beiden Macher während des Drehs befanden, wird im Making-of deutlich. Während der Aufnahmen musste Mendès eine fröhliche Miene aufsetzen, um den überall anwesenden Polizisten nicht als Journalist aufzufallen. Ähnlich wie die Bevölkerung Birmas mussten die Filmemacher sich mit den teils bizarren Gegebenheiten des Landes arrangieren. So ist Happy World auf seine eigene Weise eine sehr nachdenklich machende Dokumentation über ein Land geworden, das trotz zaghafter Reformen seine Vergangenheit nur schwer ablegen kann.