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„Speedrun“: Filmklassiker im Schnelldurchlauf

Das 1A4 Studio produziert kurze und knackige Schwarz-Weiß-Animationen. In der Serie Speedrun erzählen sie Filme in 60 Sekunden nach. Der neuste Teil der Reihe: Fear and Loathing in Las Vegas.

 

Netzfilm der Woche: „SIMPLYclever“

Wir schreiben die Zeit nach der Wende. Der Ort: tief im Osten, genauer in Sachsen. Hier lebt Günther und verbringt den langen Tag in seiner Werkstatt zwischen Kippen, Dosenbier, Mopedschrauben und Fernsehgucken. Als Günther einen Bericht über den jüngsten Trend Freeskiing sieht, packt ihn die Abenteuerlust. Mit seinem Kumpel Hindrich besorgt er sich ein Paar DDR-Skier und motzt sie auf. Als sich die beiden damit auf die Piste stürzen, erkennen sie: mit der ostdeutschen Qualität ist es vielleicht doch nicht so weit her.

SIMPLYclever von Franz Müller und Johannes Kürschner, zwei Absolventen der Hochschule Mittweida, entstand im vergangenen Jahr. Im Kern ist der Kurzfilm eine Parodie auf die Ostalgie, die vor allem ihr trockener Humor auszeichnet. Im breitesten Sächsisch diskutieren Günther und Hindrich über das beste Motoröl für ihre Simson, welches Kombinat die geeigneten Produkte lieferte, und wie man an die geilen Trainingsanzüge der Wessis kommt. Viel passiert in den acht Minuten nicht. Muss es auch gar nicht. SIMPLYclever lebt von den hintersinnig debilen Dialogen seiner Protagonisten.

Deren Skurrilität wird noch verstärkt durch Untertitel in überkorrektem Hochdeutsch. Erst vor wenigen Wochen gewann SIMPLYclever den „herzblut.award“ beim diesjährigen Backup Festival in Weimar. Ebenfalls zu empfehlen sind die Outtakes.

(gefunden hier)

 

Kurzfilm: „An African Race“

Und dann ist da wieder ein Kurzfilm, der nicht nur vom Thema her sondern auch in der Umsetzung fasziniert. Ben Ingham hat für An African Race im vergangenen Jahr die Tour of Rwanda begleitet, einem mehrtägigen Radrennen durch den ostafrikanischen Staat. Berühmte Teams und Fahrer bekommt man hier nicht zu Gesicht. Stattdessen fahren hier größtenteils afrikanische Rennfahrer, die anspruchsvolle Strecke durch nicht selten schwieriges Terrain wird nicht von Fans und Sponsoren, sondern vor allem von Bauern und Kindern gesäumt.

An African Race ist keine klassische Dokumentation, auch wenn er dokumentarischen Charakter hat. Es geht nicht nur um den Radsport, sondern um die Beziehung zwischen Rennfahrern und Zuschauern und den Effekt, die diese sonderbare Veranstaltung auf die verschlafenen Dörfer hat. Ingham gelingt es, sowohl die Begeisterung der Menschen als auch die Strapazen der Sportler einzufangen.

Mit zwölf Minuten Laufzeit, sehr behutsamen Schnitten, ohne Dialoge und Kommentare, und stattdessen einem durchgängigen Afrobeat-Soundtrack, der sich analog zu den Bildern immer wieder aufschaukelt und abebbt, wirkt An African Race geradezu meditativ. Ein großartiger Film.

 

Davide Martello spielt auf dem Taksim-Platz Klavier

Davide Martello ist ein Pianist, der sich zum Ziel gesetzt hat, in jeder Hauptstadt der Welt einmal aufzutreten. Nachdem am Dienstag auf dem Taksim-Platz in Istanbul nur eine Woche nach den ersten Protesten erneut Demonstranten und Polizisten aneinandergerieten, hat sich Martello kurzfristig auf den Weg gemacht, um auch dort zu spielen. Und so sitzt er dort inmitten der Protestierenden und spielt Klavier, im Wechsel mit türkischen Liedern. Die Aktion strahlt eine nahezu trügerische Ruhe aus, sind die Protestierenden doch längst noch nicht in Sicherheit. Sie bietet aber auch eine kurze Verschnaufpause in hektischen Tagen, finden einige Beobachter.

Heute Abend um 19 Uhr möchte Martello die Aktion wiederholen, schreibt er auf Twitter.

Mehr zu den Protesten gibt es hier auf ZEIT ONLINE. Unser Reporter Lenz Jacobsen twittert vor Ort.

 

Die Evolution von Daft Punks „Get Lucky“

Man kann von der neuen Daft Punk Platte sagen, was man möchte. Etwa, dass sie eine Enttäuschung für alle ist, die sich den Filterhouse des Debüts zurückwünschen. Oder aber, dass der Wechsel in die Funk- und Popwelt nur ein logischer Schritt für die beiden Franzosen mit den lustigen Helmen darstellt.

Sicher ist, dass die erste Single Get Lucky in den vergangenen Monaten schon für reichlich Diskussionen und Parodien im Netz gesorgt hat. Zunächst haben viele Künstler und Hobbymusiker den Song gecovert. Dann folgten zahlreiche Videos, in denen Persönlichkeiten oder berühmte Filmszenen zu Get Lucky tanzten (die Videos sind inzwischen in Deutschland gesperrt. Danke, Gema!). Und schließlich kamen natürlich noch die Meme-Mashups mit singenden Ziegen und Prancercise, die Shredded– und die 8-Bit-Version hinzu.

Einen der kreativsten Remixe von Get Lucky aber hat der französische Musiker PV Nova erst jetzt abgeliefert. Er hat den Song durch sämtliche Jahrzehnte der Musikgeschichte hindurch interpretiert. Das ist ziemlich großartig.

(via)

 

Animation: Die Drosselpläne der Telekom

Wie war das doch gleich mit der #drosselkom, diesem seltsamen Plan der Deutschen Telekom, das Internet hierzulande nicht etwa auszubauen, sondern zurück ins letzte Jahrtausend zu befördern, und dabei noch gegen die Grundprinzipien des freien Internets zu verstoßen?

Mario Sixtus und Alexander Lehmann haben das Vorhaben für das Projekt Netzneutralität.cc noch einmal sehr verständlich für alle animiert.

 

Chladnische Klangfiguren

Ein faszinierendes und an sich doch recht einfaches Experiment mit etwas Speisesalz, einer Metallplatte und einem Tonerzeuger: Die jeweilige Tonfrequenz bringt die Metallplatte zum Schwingen, woraufhin die Salzkörner geometrische Muster formen, indem sie sich an den Stellen sammeln, an denen die schwächsten Schwingungen auftreten. Je höher der Ton, desto komplexer die Muster. Das ist natürlich keine neue Erkenntnis. Die sogenannten Chladnischen Klangfiguren wurden bereits im 18. Jahrhundert entdeckt, als es noch nicht mal Strom gab. YouTuber brusspup hat noch weitere Experimente und optische Täuschungen in seinem Kanal.

(via)

 

„The Sugar Cube Mission“

Montags könnt ich kotzen ist das wichtigste zunächst mal eine schöne Tasse Kaffee, gerne auch zwei. Georgios Papaioannou hat diese lebenswichtige Mission animiert.

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