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Die Achtziger leben: „Space Stallions“

Wallendes Haar, buschige Schnauzbärte, Spandexhosen, Keytars und Synthesizer-Musik: Die modischen und musikalischen Auswüchse der 1980er haben ihre Spuren auch in den Trickfilmen hinterlassen. Manche erinnern sich vielleicht noch an die überdrehten Actionserien wie ThunderCats, Silverhawks, Voltron und natürlich He-Man und die Masters of the Universe, die es schließlich auch in die deutschen Privatsender geschafft haben. Auch Space Stallions hätte man damals problemlos am Sonntagmorgen im Fernsehen sehen können. Hätte. Denn Space Stallions ist weder eine vollständige Serie noch ein Produkt der 1980er. Es ist eine Bachelor-Arbeit des dänischen Animation Workshop, produziert von Studenten, die in den 1980ern allenfalls geboren wurden.

An der Strahlkraft des Films ändert dieser Umstand nichts. „Der beste achtziger Jahre Action-Cartoon, den es nie gab“, schreibt das Blog Comics Alliance. Tatsächlich geht es den Machern von Space Stallions vor allem darum, möglichst viel Retro-Kitsch in drei Minuten zu packen, angefangen mit dem klassischen Superhelden-Quartett über farbenfrohe Hintergründe hin zu fiesen Bösewichten, Weltraumpferden und Keytar-Soli. Auch ein inbrünstig vorgetragener Themesong darf natürlich nicht fehlen. Am Ende ist Space Stallions sowohl eine Parodie als auch eine Hommage und vor allem eines: Ein dreiminütiges, hyperaktives Flashback. Und irgendwie ziemlich awesome. Das fanden übrigens auch die Mitarbeiter von Disney, wie uns Anja Perl vom Animation Workshop erzählte.

„Space Stallions“ ist Teil unserer Serie über Abschlussfilme des dänischen Animation Workshop. Alle Filme wurden von Studenten produziert. Ein Interview über den Animation Workshop finden Sie hier.

 

Die Lichter Wiens: „Unlights“

Wien ist nicht nur am Tag hübsch anzuschauen, sondern auch bei Nacht. Jedenfalls wenn man weiß, wo man hinsehen muss. Matthias Zimmermann weiß es, wie sein schön gefilmtes und geschnittenes Projekt Unlights beweist. Die passende Musik kommt von Clark.

 

Small house movement: Vom Leben in kleinen Häusern

Es muss nicht immer größer, höher, breiter sein. Während die meisten Menschen danach streben, möglichst viel Platz zum Leben zu haben, hat sich seit einigen Jahren, spätestens im Zuge der Immobilienkrise, in den USA eine Gegenbewegung etabliert, die inzwischen auch in Europa angekommen ist: Das Small house movement. Dessen Mitglieder befürworten das Leben in kleinen und funktionalen Häusern. Die Vorteile, abgesehen von der Platzersparnis im öffentlichen Raum, liegen auf der Hand: Geringere Material- und Baukosten, niedrige Betriebskosten und bestenfalls noch ein Konzept, das auf Nachhaltigkeit basiert.

Während das Leben auf wenig Raum für viele Menschen vor allem eine Lebenseinstellung ist, ist es an Orten mit traditionell wenig Platz immer häufiger eine Notwendigkeit: Die japanischen Micro-Homes beispielsweise beweisen, wie sich auch auf kleinstem Raum clevere Architektur errichten lässt – wenn die Bewohner nicht unter Platzangst leiden.

Die TV-Produzentin und Vloggerin Kirsten Dirksen hat fünf Jahre lang Menschen rund um die Welt besucht, die aus wenig Platz viel herausholen. Das Ergebnis ist die Dokumentation We The Tiny House People.

 

„Ein neues Leben“

Ein neues Leben ist ein sehr kurzer Kurzfilm von Sebastian Klug und Sebastian Knopp, der entgegen seiner melancholischen Stimmung mit einer motivierenden Erkenntnis endet, die eine bestimmte Gruppe Menschen sicherlich ohne weiteres unterschreiben würde. Um wen es sich dabei genau handelt, möchte ich nicht vorwegnehmen.

 

12 Jahre in drei Minuten

Zusammenschnitte, die Menschen beim Altern, Wachsen oder Saltoschlagen zeigen, gibt es mittlerweile viele. Den niederländischen Fotografen Frans Hofmeester hat das nicht davon abgehalten, seinen Sohn Vince und Tochter Lotte über den Zeitraum mehrerer Jahre immer wieder zu filmen. 12 Jahre, um genau zu sein. Jetzt hat Hofmeester das Material als Timelapse zusammengeschnitten. Eine schöne Form der Erinnerung.

 

Déjà-vu? Die Kunst der Wiederholung

Ab morgen bis zum 5. August findet in der Kunsthalle Karlsruhe die Ausstellung Déjà-vu? Die Kunst der Wiederholung von Dürer bis YouTube statt. Zur Einstimmung haben die Verantwortlichen der Kunsthalle ein informatives Webvideo gedreht. Da es auch in der Ausstellung um YouTube geht könnte man sagen: Sie haben es verstanden. Thematisch passt dazu Kirby Fergusons Everything is a Remix auch sehr gut.

Aus der Pressemeldung:

Das Phänomen des Kopierens ist so alt wie Kunst selbst. Gerade im Zeitalter von „Copy & Paste“ gewinnt die Frage nach dem Stellenwert von Kopien neue Aktualität. Die Kunsthalle untersucht in einem Kooperationsprojekt mit der Staatlichen Hochschule für Gestaltung (HfG) Karlsruhe die vielfältigen Formen, Funktionen und Motive des Kopierens. Um die verschiedenen Facetten der Kopie sichtbar zu machen, spannt die Ausstellung den Bogen von der Kunst des späten Mittelalters über die Moderne bis zur zeitgenössischen Kunst und zur Welt des Internet. Zu sehen sind rund 120 Werke, unter anderem von Albrecht Dürer, David Teniers d. J., Eugène Delacroix, Edgar Degas, Vincent van Gogh, Giorgio de Chirico, Cindy Sherman, Hiroshi Sugimoto und Yinka Shonibare.

(via)

 

Erinnerung an die Flucht: „Die dunkle Seite“

Heike Hetmanczyk hat für ihren Film Die dunkle Seite zwei Brüder der Familie Draguljic porträtiert. Sie mussten 1990 als Kinder im Rahmen des Jugoslawien-Krieges aus Bosnien nach Deutschland flüchten. Ihr Vater blieb zurück und durchlief mehrere Gefangenenlager, bevor auch ihm der Sprung nach Deutschland gelang. Hier erinnern sie sich an die Flucht und das Wiedersehen.