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Licht und Schatten: „A Shadow of Blue“

Ein kleines Mädchen sitzt auf einer Parkbank, die Sonne geht schon langsam unter, die Vögel zwitschern im Hintergrund. Das Mädchen bastelt einen Papierschmetterling, lässt ihn fliegen und entdeckt plötzlich die Faszination, die das Spiel aus Licht und Schatten mit sich bringt. Doch wo fängt die Fantasie an und wo hört die Wirklichkeit auf?

Das sind die Fragen, die der Argentinier Carlos Lascano in seinem preisgekrönten Animationsfilm A Shadow of Blue aufwirft.

Licht und Schatten, Fantasie und Realität sind dabei nicht die einzigen Kontraste, die Lascano einsetzt: Unterschiedliche Animationstechniken, angefangen von klassischer Animation über Stop motion bis hin zu 3-D-Techniken, verstärken die Dynamik des Films in seiner mehrfach wechselnden Atmosphäre und Geschwindkeit. Dabei hält sich A Shadow of Blue, ganz im Stile guter Erzählungen, seine Auflösung auch bis zum Schluss auf. Spätestens dann wird den Zuschauern klar, dass A Shadow of Blue vor allem eines ist: Eine Ode auf die Vorstellungskraft.

 

Die Niederlande von oben

Eine interessante Visualisierung der englischen Agentur 422 South in Kooperation mit dem niederländischen Sender VPRO: Über den Verlauf eines Jahres haben sie diverse Datensammlungen visuell aufbereitet, angefangen von Flug- und Schiffsrouten über Polizeistreifen bis hin zu den (wirklich interessanten) Flugkurven einzelner Störche.

 

Filmklassiker: Die Reise zum Mond

Martin Scorseses Hugo war einer der großen Gewinner der diesjährigen Oscar-Verleihung; von elf Nominierungen konnte der Film sechs gewinnen. Einer der Handlungsstränge in Hugo dreht sich um die Filme des Franzosen Georges Méliès, allen voran sein frühes Science-Fiction-Werk Die Reise zum Mond aus dem Jahr 1902. Während das Bild der Mondlandung hinreichend bekannt sein dürfte, und auch an zentraler Stelle in Hugo auftritt, kennen vermutlich nur wenige Zuschauer das Original. Dabei gibt es den kompletten Film auch online – im Internet Archive zum Beispiel.

 

Natur, Mathematik und M.C. Escher

Cristóbal Vila ist ein 3-D-Illustrator und Computergrafiker mit einer Schwäche für Mathematik und geometrische Formen. Sein schon etwas älterer Animationsfilm Nature by Numbers ist von Konzepten wie dem Goldenen Schnitt und der verwandten Fibonacci-Folge inspiriert, die immer wieder als Beweis für die enge Verbindung zwischen Natur und Mathematik herangezogen werden.

Für seinen neuen Film Inspirations hat sich Vila allerdings etwas mehr in Richtung Kunst orientiert, ohne dabei gänzlich von der Geometrie abzuweichen: Diesmal dienten ihm nämlich die physikalisch unmöglichen Werke des Niederländers M.C. Escher als Vorbild.

 

Ein kurzer „Mass Effect“-Fanfilm

Am 8. März erscheint mit Mass Effect 3 der dritte Teil der vielgelobten Videospiel-Saga. Um die Zeit bis zur Veröffentlichung zu überbrücken, hat eine Gruppe Filmenthusiasten kurzerhand einen Fanfilm gedreht. Analog zum Spiel, in dem sich die Spieler für eine „Paragon“- oder „Renegade“-Moral entscheiden müssen, können die Zuschauer am Ende wählen, wie es weiter geht und damit die Handlung bestimmen. Das ist leider alles recht kurz, aber für einen No-Budget-Film sind die Kostüme und Effekte dafür umso mehr gelungen.

 

LEGO-Animation für Fortgeschrittene

Francisco Prieto hat die LEGO Collectors Edition des Millenium Falcon aus Star Wars zusammengebaut. Das ist erstmal ganz nett, wenn man bedenkt, dass dieser Bausatz in Sammlerkreisen um die 2.000 Euro kostet. Dann hat er allerdings 3-D-Modelle von allen knapp 5200 Einzelteilen erstellt und diese wiederum in einer Computeranimation zusammengesetzt. Für die Fertigstellung hat Prieto insgesamt drei Jahre benötigt – allein 670 Stunden, um das Ganze zu rendern. Und ich habe plötzlich Lust, auch mal wieder etwas aus LEGO zu bauen.

(via Swen)

 

Sonja Hinrichsens „Snow Circles“

In Berlin lässt der Schnee dieses Jahr noch auf sich warten, an traditionellen Wintersportorten wie Steamboat Springs in Colorado gibt es ihn dagegen in rauen Mengen. Die Künstlerin Sonja Hinrichsen hat die Gunst genutzt, um überdimensionale „Schneekreise“ in der unberührten Winterlandschaft zu formen.

 

Löwen, Zebras und „Human Beings“

Zwei Zebras, eine Eule, ein Rudel Löwen und ein Einhorn – Jonathan Entwistles Kurzfilm Human Beings klingt wie einem mystischen Zoo entsprungen. In gewisser Weise ist die Kostümparty, auf der sich die jugendlichen Protagonisten befinden, auch ein Schaulaufen: Die Beliebten sind die Löwen, die Alphatiere, die Zebras weichen ihnen aus, die Eulen beobachten das Geschehen aus sicherer Distanz. Doch eine Nacht, angereichert mit Alkohol und Ecstasy, kann lang werden – und die bestehende Rangordnung durcheinanderwerfen.

Ähnlich der britischen Erfolgsserie Skins, versucht auch Human Beings Momente jugendlicher Rebellion und Verzweiflung in bewusst überdrehter Weise aufzugreifen – mit passendem Soundtrack, guten Einstellungen und in angenehm erdigen Farbtönen gehalten.