OpenData, schön und gut – aber was lässt sich damit überhaupt anfangen? Mapnificent mag als gutes Beispiel dafür herhalten, welchen informativen Mehrwert miteinander verschränkte Datensätze bieten können.
„Ich hoffe, Leute nutzen es, um die besten Plätze zum Leben, Arbeiten und Treffen zu finden“, schreibt der Macher Stefan Wehrmeyer über sein so eben veröffentlichtes Projekt. In bislang rund 20 Städten – vor allem in den USA – , aber auch in Berlin und London, lässt sich auf einer Karte herausfinden, wie schnell ein oder mehrere Personen von Punkt A nach B mit dem Nahverkehr gelangen können. Zusätzlich lassen sich beispielsweise Kaffees, Kinos, Parks oder Schwimmbäder einblenden und so feststellen, welche Orte in der Schnittmenge der Radien von zwei Personen liegen.
In einem Blogpost beschreibt Wehrmeyer, der am Hasso Plattner Institut in Potsdam studiert, seine Herangehensweise: Er greift auf ein Verzeichnis von Nahverkehrsdaten zu, die nach einem Standard von Google vorliegen (GTFS – General Transit Feed Specification). Auch schildert er für einige Fälle, welche lizenzrechtlichen Hürden es zu überwinden galt, um die Daten aus den Fahrkartensystemen nutzen zu dürfen.
Inspiriert ist Mapnificent von einem Vorhaben der britischen Ideenschmiede MySociety.org. Dort wird seit längerem in Kooperation mit dem Fernsehsender Channel 4 – dem britischen Arte – an Mapumental gearbeitet. Noch ist der Service nicht öffentlicht, aber man kann bereits einen Beta-Zugang bekommen.
Neben der Auskunft, wie weit ein Punkt von einem anderen entfernt ist, blendet Mapumental auch die durchschnittlichen Immobilienpreise einer Region ein. Auch wird versucht, eine Aussage zu treffen, wie „schön“ es an einem bestimmten Ort ist. Zu diesem Zweck wird auf die Informationen eines anderen Projekts von MySociety zurückgegriffen: 15.000 User haben bei ScenicOrNot anhand von Fotos aus verschiedenen Gegenden geurteilt, für wie landschaftlich reizvoll sie diese halten.
Dem Thema Entscheidungsfindung, zumindest in Sachen Immobilienpreise, widmet sich auch ein Angebot der New York Times. „Is it better to rent or buy?“ wird gefragt und geholfen, die Kosten für Miete oder Kauf einer Wohnung oder eines Hauses zu vergleichen.
Hinweis: Stefan Wehrmeyer und der Autor sind beide Mitglieder des OpenData Network e.V.