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Britische Open-Data-Aktivisten fürchten Ausverkauf

 

skyline Finanzenter Hauptstadt UK
Daten könnten auch den Finanzplatz London als Ressource interessieren

In Großbritannien rüsten Open-Data-Aktivisten für den Kampf. Denn die konservativ-liberale Regierung hat angekündigt, eine Public Data Corporation zu gründen. Das sorgt für Unruhe, denn bislang ist unklar, welche Rolle diese Gesellschaft genau spielen soll. Mindestens ebenso unklar ist, wie der freie kostenlose Zugang zu öffentlichen Datensätzen gewährleistet bleiben kann, wenn das staatliche Unternehmen „value for the taxpayers money“ erwirtschaften soll, wie es in der Ankündigung hieß. Mit anderen Worten: Geld verdienen. In der Erklärung ist überhaupt viel von Gebühren, Investitionen und Unternehmertum die Rede, aber wenig von Transparenz und Offenheit.

Tom Steinberg, Mitglied des Transparency Boards der Regierung, schreibt: „Wenn du ein geborener Zyniker bist, wirst du sagen, die Regierung hat bereits beschlossen, alles an den Höchstbietenden zu verscherbeln.“ Aber, so fährt der Gründer der NGO mySociety fort, noch sei nichts entschieden. Druck von außen könnte den Unterschied machen; die nächsten Monate seien dafür entscheidend.

Schon jetzt betreibt die britische Regierung diverse „Trading Funds„, die wertvolle Datensätze erheben und verwalten. Kartenmaterial etwa, oder Wetterdaten und Patentinformationen. Diese Gesellschaften sollen offenbar in besagter Corporation zusammengefasst werden.

Die britische Nichtregierungsorganisation Open Rights Group hat den verantwortlichen Minister für Kabinettsangelegenheiten, Francis Maude, am Montag um eine Stellungnahme gebeten. Auch schlug sie ein öffentliches Beratungsverfahren vor. Eine Reaktion darauf gibt es bislang nicht.