Den Spieltrieb wecken – auch das ist ein Weg, um komplexe Informationen zu vermitteln. Ein Beispiel, dass es ein guter Weg ist, zeigt die NGO Open Knowledge Foundation (OKFN). Sie hatte anlässlich des Treffens des Europäischen Rates die Energiepolitik der EU-Länder aufbereitet. Das Ergebnis ist eine eindrucksvolle interaktive Visualisierung der Energiedaten. Sie erlaubt, Energieerzeugung, -verbrauch, -exporte und -importe der Mitgliedsstaaten zu vergleichen.
Die Grafik wurde auf der Sitzung des Rates präsentiert, deren Ergebnisse bereits vorliegen (pdf).
Zahlreiche Leute haben bei der Umsetzung der Grafik geholfen. So wurde sie beispielsweise von Helfern in 16 Sprachen übersetzt. Jonathan Gray, Mitarbeiter der OKFN, erklärt die Motiviation: „Es ging uns darum, die Daten in einen Kontext zu setzen und verständlich zu machen.“ Ähnlich wie bei einem anderen Projekt der Stiftung – Where does my money go – sei es das Ziel gewesen, dass Potential von Datenvisualisierung deutlich zu machen. Und auch darum, zu zeigen, was mit Open Data aus den Datenbeständen von Eurostat, dem statistischen Amt der EU, möglich ist. Die Visualisierung ist Teil des Vorhabens, einen pan-europäischen Datenkatalog aufzubauen: publicdata.eu.
Gregor Aisch, der die Darstellung mitprogrammiert hat, meinte aufgrund der Kürze der Zeit habe der Schwerpunkt weniger auf der Datenanalyse liegen können. „Die Visualisierung sollte ansprechend sowie vorzeigbar sein. Und zur spielerischen Auseinandersetzung einladen.“ Eigentlich habe man den Schwerpunkt stärker auf die Daten rund um die Einsparungsziele „20-20-20“ legen wollen. Doch sei die Datenlage kompliziert gewesen.
Tatsächlich erlaubt die Anwendung, recht tief in das Thema einzusteigen. So kann für einen Teil der Daten für den Zeitraum 1997 bis 2008 dargestellt werden (per Klick oder Rollen des Mausrads). Und ein etwas unscheinbarer Pluszeichen in der Ecke linksoben in der Anwendung öffnet ein Menü, in dem sich die Darstellung verändert lässt.
Fazit: Eine tolle Arbeit, die ein schwieriges Thema zugänglich macht. Mehr davon bitte.