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Open Data kommt nach Hamburg

 

Eine weitere Großstadt in Deutschland macht sich bereit in Sachen Open Data. Ein SPD-Bürgerschaftsabgeordneter hatte Anfang August an die Landesregierung eine Anfrage gestellt. Hansjörg Schmidt wollte wissen, ob die Stadt schon Open-Data-Angebote mache. Auch interessierte ihn, ob es überhaupt eine Strategie seitens des Senats gäbe. Beispielsweise im Sinne des Standpunktepapiers „Hamburg 2030“ der örtlichen Handelskammer. Schließlich bat er noch um eine Einschätzung, inwieweit Einsparungseffekte durch Open-Data-Nutzung entstehen würden.

Nun liegt die Antwort des Senats vor (pdf). Darin wird festgestellt, dass es bislang an einer einheitlichen Definition von Open Data mangele. Angesichts des allgemeinen Verständnisses des Begriffes aber könnten die meisten von der Stadt bereit gestellten Daten nicht als „offen“ gelten. Da es sich „nicht um Rohdaten und/oder nicht um maschinenlesbare Daten und/oder um kostenlos zur Verfügung stehende Daten handelt“.

Einige Angebote könnten allerdings als Open Data zählen, so der Senat. Zumindest in Teilen. Aufgezählt werden das Statistikamt Nord, die Hamburger Schulstatistik, das Hamburgische Krebsregister, die Messdaten zur Gewässergüte sowie das Luftmessnetz.

Die Zugriffszahlen auf diese Angebote scheinen angesichts der 1,8 Millionen Einwohner der Hansestaat mager: Monatlich kamen 2009 gut 22.000 Besucher auf die Seiten des Statistikamtes. Insgesamt gab es im gleichen Jahr 31.000 Downloads von Datensätzen. Das Krebsregister besuchten seit August 2010 2.800 Personen. Die Daten zur Wassergüte interessierten seit Beginn dieses Jahres auf 2.200 Menschen.

Pläne gibt es laut der Antwort des Hamburger Senats einige. So sei beispielsweise eine „Geovisualisierung von Trinkwasseruntersuchungen“ geplant. Auch soll es eine „Stadtteilinformationskarte mit thematischen Karten“ etwa zu Polizeidienststellen, Kundenzentren, Schulen, Kindergärten und Sportanlagen geben.

Hinsichtlich der Strategie heißt es: Der Senat selbst habe sich mit dem Thema Open Data noch nicht befasst. Man warte auf die Ergebnisse der Bund-Länder-Arbeitsgruppe des IT-Planungsrats. Die will im Herbst ein Eckpunktepapier zu Open Government und Open Data vorlegen.

Um die Antwort des Senats wird es sicherlich auch am 30. August gehen. Dann findet der erste „Open Data Abend“ in Hamburg statt.