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Die britische Regierung bittet um ihre Mithilfe

 

Kabinettsminister Francis Maude ist die treibende Kraft in der britischen Regierung in Sachen Open Government. Er scheint es ernst damit zu meinen, Regierungshandeln transparenter zu gestalten. Immerhin bittet er die Briten, mit der Regierung zu diskutieren, welche und wie viele Daten veröffentlicht werden sollen. „Es gibt einige Herausforderungen zu bedenken. Eine davon betrifft den Umfang unserer Pläne mit Daten und wir begrüßen ihre Stellungnahme dazu, wie weit wir gehen sollen.“ So schreibt Maude in der Einleitung zu „Making Open Data Real: A Public Consultation„. Die Public Consultation, also die Befragung der Öffentlichkeit hat die die britische Regierung Anfang August gestartet.

Sie bittet die Bevölkerung in sechs Bereichen um Anmerkungen und Einschätzungen zu ihrer Open-Data-Strategie:

  • Inwieweit soll das „Recht auf Daten“ für Individuen, Unternehmer und andere Akteure erweitert werden?
  • Welche Transparenzstandards sind für dieses „Recht auf Daten“ notwendig?
  • Wie können Behörden und Dienstleister der öffentlichen Hand verpflichtet werden, Open Data bereitzustellen?
  • Auf welche Weise wird sichergestellt, dass die nutzbringenstenden Daten erhoben und veröffentlicht werden?
  • Wie kann die interne Arbeitsweise der Regierung und des öffentlichen Sektors mehr „offen“ gestaltet werden?
  • Welche Rolle kann die Regierung dabei spielen, Unternehmenstätigkeit und einen Markt zu stimulieren, der auf Open Data setzt?


Zwölf Wochen lang, bis Ende Oktober, läuft die Beratung. Danach werden die Antworten durchgearbeitet und sollen in Teilen in ein Strategiedokument einfließen. Details darüber, wie verbindlich oder welchen Stellenwert die Beiträge zu der öffentlichen Beratungen haben, sind allerdings nicht bekannt.

Das ist vielleicht einer der Gründe dafür, dass bislang offensichtlich kaum jemand einen Beitrag zu dieser Beratung geliefert hat. Was widerrum an einer fehlenden Übersicht liegen mag, welche Teile des Strategieentwurfs bisher überhaupt mit Kommentaren versehen wurden. Eine Diskussion unter den Besuchern der Website kann so kaum in Gange kommen. In einem begleitenden Facebookforum ist ebenfalls wenig Aktivität zu beobachten.

Ähnlich mager scheint die bisherige Beteiligung an einer weiteren öffentlichen Beratung auszusehen: Kabninettsminister Maude rief parallel zur Open-Data-Befragung zusammen mit seinem Kollegen, dem Wirtschaftsminister Edward Davey, dazu auf, an der Ausgestaltung einer Public Data Cooperation mitzuwirken. Diese Einrichtung soll als zentrale Behörde dienen, die aus den verschiedenen Quellen der Regierung und Behörden Datensätze bereitstellt. Hauptsächlich geht es um die praktische Umsetzung von Open Data: Für welche Datensätze wird Geld verlangt und welcher Lizenztyp ist angebracht, um die Weiternutzung von Daten zu erlauben? Auch diese Befragung läuft bis Ende Oktober.