Das britische Ministerium für Energie und Klimawandel hat am Donnerstag eine interaktive Karte veröffentlicht, die den Energieverbrauch öffentlicher und privater Gebäude im Land zeigt. Die Heat Map – wie diese Art der grafischen Umsetzung genannt wird – ist eine Hitzekarte im wahrsten Sinne, wird auf ihr doch der Heizbedarf der Gebäude in Kilowattstunden pro Quadratmeter angezeigt.
Die Karte basiert auf Googles Angebot Maps und sie kann bis fast auf die maximale Auflösung herangezoomt werden, wodurch Großverbraucher genau lokalisierbar sind. Auch, da sich Street View nutzen lässt, die Straßenansichts-Funktion.
Überraschend sind die Ansichten nicht, denn selbstverständlich ist der größte Energiebedarf in Großstädten wie London zu erkennen. Um Überraschungen aber geht es bei dem Projekt auch nicht.
Gedacht ist die Heat Map laut Ministerium, damit lokale Planungsbehörden die „heißesten“ Regionen identifizieren können. Das soll ihnen bei der Umsetzung von Kohlendioxid-Vermeidungsprogrammen helfen, beziehungsweise zeigen, wo die größten Energieverbraucher sitzen. Auch könne damit die Energieversorgung besser geplant werden, heißt es auf der Seite.
Entwickelt wurde die Karte vom britischen Zentrum für nachhaltige Energie. Als Basis dienen diesem Zentrum zufolge „modellierte Schätzungen“ des Verbrauchs. Leider sind diese Daten nicht zugänglich.
Ein ähnliches Projekt in kleinerem Rahmen gab es vor Kurzem in den USA. Vijay Modi, Professor für Mechanical Engineering an der Columbia University, und die Studentin Bianca Howard hatten eine solche Heat Map von New York gebaut. Auf dieser ist der geschätzte Stromverbrauch der einzelnen Gebäude verzeichnet, ebenfalls in Kilowattstunden pro Quadratmeter.
Im Gegensatz zur englischen Karte können auf der New Yorker Heat Map bei einem Klick auf eines der Gebäude die Verbrauchsarten Heizung, Kühlung, Strom und heißes Wasser unterschieden werden.
Basis war in diesem Fall eine Studie der beiden zur Berechnung eines möglichst genauen Verbrauchsmodells. Das Modell nimmt an, dass die Höhe des Verbrauchs stärker von der spezifischen Nutzung eines Gebäudes abhängt, als von seinem Alter oder seiner Bauweise. Bislang berücksichtigt die Darstellung dabei aber nicht die Gebäudehöhe, in Manhattan mit seinen Hochhäusern ein wichtiger Punkt. Die Autoren haben angekündigt, die Darstellung zu überarbeiten und die Geschosszahl einzubeziehen.
Auch bei dieser Karte ging es nicht um die Suche nach Auffälligkeiten, sondern in erster Linie darum, den Ist-Zustand abzubilden, um künftige Planungen zu erleichtern.