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SNCF stellt offene Daten zur Verfügung

 

Informationstafel am Pariser Bahnhof Gare de l'Est © THOMAS SAMSON/AFP/Getty Images

Der deutschen Bahn müssen Informationen über ihre Züge und deren Pünktlichkeit geradezu abgerungen werden. Die französische SNCF stellt ihre Daten hingegen frei zur Verfügung.

Zwar veröffentlicht die Bahn hierzulande, welcher Zug wie viel Verspätung hat. Doch gibt es keine Datenbank, in der all diese Daten abgelegt werden – und die damit als Quelle neuer Anwendungen dienen könnte. Daher muss zum Beispiel der „Zugmonitor“ der Süddeutschen Zeitung sich die Informationen mühsam zusammensuchen, um sie dann in einer übersichtlichen Grafik darstellen zu können.

Eine solche Grafik hat die französische Staatsbahn SNCF nicht. Aber sie hat nun ein Open-Data-Portal. Dort können die Informationen zur Pünktlichkeit des TGV dann als .csv-Datei heruntergeladen und damit problemlos weiterverarbeitet werden.

In dem Portal will die SNCF schrittweise all ihre Daten anbieten, seien es Zugverbindungsdaten, Bahnhöfe oder Fahrpläne. Außerdem wird um Rückmeldung und Kritik gebeten, um das Ganze gemeinsam weiterentwickeln zu können. Als Lizenz nutzt die SNCF die Open Database License ODbL, die es erlaubt, damit auch kommerzielle Anwendungen zu bauen.

Ein Lob dafür. Soweit sind die Verkehrsanbieter in Deutschland noch nicht. Zwar haben viele inzwischen Schnittstellen eingerichtet, um ihre Daten nutzen zu können, beispielsweise hier der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg. Doch wollen sie alle nicht, dass andere mit ihren Informationen Geld verdienen. Was kurzsichtig ist, würde doch jedes erfolgreiche Unternehmen Steuern zahlen. Was alle zugute kommt, auch den vom Staat bezuschussten Verkehrsanbietern.