Vergangene Woche startete die Kenya Open Data Initiative (KODI). Damit hat nach Marokko nun ein zweites afrikanisches Land einen offiziellen, staatlichen Datenkatalog. Er enthält bislang rund 160 Datensätzen aus den Sektoren Bildung, Energie, Gesundheit, Armut sowie Wasserversorgung und Hygiene. Ebenfalls gibt es Zahlen zum Landeshaushalt und einige Geodaten.
Diese Form von Transparenz ist ungewöhnlich für das Land. Derzeit findet sich Kenia am unteren Ende des Korruptionsindex von Transparency International. Wenig verwunderlich, dass der Bedarf nach Informationen groß zu sein scheint: Bereits gut 70 Vorschläge für weitere Veröffentlichungen von Daten sind innerhalb einer Woche eingegangen. Sie reichen von Informationen zum Straßenbau über Wahllisten bis hin zu Landtiteln.
Fraglich ist, inwiefern das Projekt der Bevölkerung nutzt, die zu drei Vierteln keinen Zugang zum Internet hat. Wenn überhaupt, geschieht der über das Mobiltelefon. Handys haben die meisten Kenianer, allerdings eben ohne Internetverbindung.
Das Problem ist bekannt und es gibt schon eine erste Anwendungen, die per SMS Auskunft über demographische und politische Daten aus Open Data generiert.
Ausführliche Hintergrundinformationen finden sich im Artikel „Open government data to fuel Kenya‘s app economy“ von Alex Howard und ebenfalls im Text „Ushahidi welcomes Kenya Open Data Initiative„.