Vor 25 Jahren brach das Unrechtsregime der DDR in sich zusammen. Das Ende des SED-Staats war das Ergebnis einer friedlichen Revolution. Millionen Bürger demonstrierten zwischen Rostock und Chemnitz, von Suhl bis Neubrandenburg. Sie gingen auf die Straße, nicht nur zum Mauerfall, sondern auch, weil sie für ihre Freiheit protestierten.
Jedes Jahr präsentiert Nicholas Felton sein Leben. In Grafiken und Charts zeigt er allen, die es interessiert, womit er seine Zeit verbrachte, was er aß, wie er schlief, wo er sich herumtrieb.
Im Bezirk Ferguson der Stadt St. Louis gibt es seit Tagen Unruhen, ein schwarzer Jugendlicher wurde von einem Polizisten erschossen. Der Vorwurf lautet, dass die Polizei rassistische Vorurteile hegt. In dem Bezirk leben Schwarze und Weiße nebeneinander – ganz im Gegensatz zu den meisten anderen Vierteln der Stadt. Doch werden beide Bevölkerungsgruppen von der Polizei nicht gleich behandelt. Das zeigen Daten des Generalstaatsanwalts des Bundesstaates Missouri, in dem St. Louis liegt.
Nein, wir möchten an dieser Stelle nicht zu viel spoilern, aber sagen wir so: Hochzeiten sind in der Serienwelt von Game of Thrones ein gefährliches Pflaster; unvergessen ist die vorletzte Folge der dritten Staffel, in der gleich mehrere Hauptfiguren das Zeitliche segneten.
Selten hatte eine einzelne TV-Episode für so viele unterschiedliche Reaktionen im Netz und bei den Zuschauern gesorgt; der Begriff Red Wedding ist für viele Serienfans längst ein geflügeltes Wort. Umso überraschender ist, dass die Episode mit einer Nutzerwertung von 9,9 in der Internet Movie Database (IMDb) ziemlich nah dran ist an dem perfekten Ergebnis, wie die Datenvisualisierung Graph TV von Kevin Wu zeigt.
Germany is the main player in 8 of the 356 transnational contracts signed between governments and investors for the lease of land in Africa, for a total of about 171,000 hectares. This is what arises from a query made by Land Matrix, the database collecting all land deals worldwide (Land Matrix, 5 Nov 2013). A rather low percentage, if compared to the United States, the United Arab Emirates, the UK and Saudi Arabia, which lead the ranking of investing countries with 9.6 million hectares under their control in the African continent. However, after the case of Kaweri, the coffee plantation in Uganda which was part of the Neumann Kaffee Gruppe of Hamburg, Germany has also been the object of harsh criticism. These accusations towards Germany, and in particular towards the former Minister of Economic Cooperation and Development Dirk Niebel, are the same that have been directed towards others accused of “land grabbing”, the acquisition of vast quantities of land in developing countries, while violating the human rights of local communities.
Main German land deals in Africa
According to the contracts recorded by the Land Matrix database, as of writing, the 8 land deals in Africa driven by German investments amount to a total of 171,000 hectares. Five projects prove to have begun production, while three turn out to be in their start-up phase. The 2500 hectares leased by Uganda to the Kaffee Gruppe, 1802 of which prove to be operational, appear to be among the projects that are already under way. Four of the eight investments appear to be connected to the biofuel business through the cultivation of jatropha, a plant from which oil for biodiesel production is extracted – these include the largest investment, 120,000 hectares in Zambia co-assigned to German company Mann Ferrostalla and to Deulco, a South African company specialized in renewable energies. The latter is the only project to also be listed as “Industry”, most probably referring to the jatropha oil transformation plants. The other four investments consist of plantations for food purposes: rice, cereal, peas, grain and coffee.
Explore the global debate on the “land rush”
For more on large-scale land acquisitions, an interactive map has been developed collecting stories participating in the debate on the land rush in Africa. The map displays all players involved in the discussion, showing documents from the academic community, reports from the international civil society, journalistic investigations and participations of companies and institutions. Furthermore, the map allows the submission of new articles by filling in a crowdsourcing form.
Explore the map by clicking on the markers and join the discussion by submitting articles you consider relevant to the argument of land leases in the African continent, indicating the link, the location and the source.
Credits
Jacopo Ottaviani is a journalist and developer specialized in data-driven journalism. He contributes to Italian and International media, including The Guardian and Al Jazeera International. Follow him on Twitter: @jackottaviani
This post for ZEIT ONLINE is part of the Innovation in Development Reportingprogramme operated by the European Journalism Centre (EJC). The project development also saw the contribution of Andrea Fama, Cecilia Anesi and Isacco Chiaf.
Wie reizvoll kann es sein, in etwas zu investieren, dessen Wert an jedem Tag um mindestens 30 Prozent schwankt? Etwas, das eine traumhafte Rendite ebenso wahrscheinlich macht wie einen furchtbaren Verlust? Offenbar extrem reizvoll. Der Handel mit der virtuellen Währung Bitcoin ist rege, allen Unvorhersehbarkeiten zum Trotz. Wie rege, zeigt die Karte auf fiatleak.com von Andrew Hodel.
Auf ihr wird der globale Handel mit Bitcoins in Echtzeit dargestellt, basierend auf den Daten von sieben Handelsbörsen: Wie viele US-Dollar, Euro, Jen oder Renminbi werden gerade in Bitcoin getauscht?
Bitcoins sind zwar anonym, aber jede einzelne von ihnen trägt einen eindeutigen Code, der Handel damit kann so jederzeit nachverfolgt werden. Handelsbörsen wie Mt.Gox und BTC-E bieten eine API an, über die sich das Handelsvolumen auslesen lässt. Darüber holt sich Hodel die Daten für seine Echtzeit-Karte.
Die verdeutlicht, wo am meisten mit Bitcoin spekuliert wird: in China und in den USA. Insbesondere die Chinesen würden mittlerweile wie wild in Bitcoin investieren, hat Hodel beobachtet.
Das Wall Street Journal schreibt, der Grund dafür sei die Möglichkeit, damit die Devisensperre zu umgehen. Über dem Umweg der Bitcoins könnten Chinesen ihre Renminbi in Dollar tauschen. Der Staat dulde das derzeit als eine Art Experiment, zitiert die Zeitung einen Wirtschaftsinformatiker.
Der Code für die Karte ist open source und bei GitHub einsehbar. Sie zeigt übrigens auch den jeweils aktuellen Wert von Bitcoin in den verschiedenen Währungen an. Nicht sichtbar ist das bisherige Allzeithoch von rund 900 US-Dollar pro Bitcoin, das am vergangenen Dienstag erreicht wurde. Der Spuk war allerdings auch schnell wieder vorbei – 30 Minuten später lag der Wert wieder bei unter 650 Dollar. Den Handel hat das offenbar nicht gebremst. Wer heute fiatleaks.com aufruft, kann beobachten, wie weltweit rund 10.000 Bitcoins in weniger als zwei Stunden gekauft werden.
Die Welt des Internets ist zweigeteilt. Es gibt die Sphäre der Nutzer und die Sphäre der Domaininhaber, also jener, die das Netz mit Inhalten füllen. Das Verhältnis der beiden ist ungleich verteilt, wie Karten zeigen, die das Oxford Internet Institute (OII) veröffentlicht hat.
Die Wissenschaftler nutzen als Vergleich den Wert User pro Domain, der sich ergibt, wenn man die Zahl der Nutzer eines Landes mit der Zahl der Domains dort ins Verhältnis setzt.
Weltweit errechneten sie den Durchschnitt von zehn Nutzern pro Domain. In den USA liegt dieser Wert bei drei. In China hingegen sind es pro Domain 40 Nutzer. Dort seien weniger Websites registriert als beispielsweise in Großbritannien.
Dieses Missverhältnis zeigt sich überall: Die Inhalte werden von Amerikanern und Europäern dominiert, der Rest der Welt schaut zu. Italien und Vietnam zum Beispiel haben nahezu die gleiche Zahl an „Netzbewohnern“, aber in Italien sind sieben Mal so viele Websites registriert wie in Vietnam.
Das beobachteten sie sogar in Japan. Dort leben zwei Mal so viele Netznutzer wie in Großbritannien, es sind dort aber nur ein Drittel so viele Websites registriert wie im Königreich.
Insgesamt sind 78 Prozent aller Domainnamen in Nordamerika oder Europa beheimatet. Asien kommt noch auf 13 Prozent der Domains, in Lateinamerika, Ozeanien und Afrika sind es jeweils weniger als fünf Prozent. Und so gibt es in Afrika mehr als 50 Nutzer pro Domain – viele Konsumenten, kaum Produzenten also.
Insgesamt leben inzwischen 42 Prozent aller Netznutzer in Asien. Und dort ist auch noch viel Wachstum möglich, da gleichzeitig die Durchdringung in Ländern wie Indien und China gering ist, also nur vergleichsweise wenige Bewohner des Landes auch im Netz sind.
Es gebe, schreiben Graham und De Sabbata, eine starke Korrelation zwischen dem Pro-Kopf-Bruttoeinkommen eines Landes (Gross National Income per capita) und der Zahl der Domains. Das Netz hat die Möglichkeit, Inhalte zu verbreiten, stark vereinfacht. Geld kostet das aber noch immer. Und so ergibt sich im Verhältnis von Produzenten und Konsumenten eine fast koloniale Struktur.
Um das Ergebnis nicht zu verfälschen, wurden Domains von Ländern wie Tuvalu, Armenien oder Tokelau nicht berücksichtigt. Sie gehören zu denen, die weltweit gern registriert werden, weil ihre Domainendung so beliebt ist, oder weil die Registrierung nichts kostet. Domains mit .tv, .am oder .fm werden beispielsweise gern von Medienunternehmen aus aller Welt gebucht, .re von Réunion ist beliebt bei Immobilienmaklern, da es die englische Abkürzung für real estate ist.
Die Frage der segregation, der Trennung der ethnischen Gruppen, treibt die USA noch immer um: Bleiben die mehr als 300 Millionen Menschen verschiedener Herkunft unter sich oder leben sie das amerikanische Ideal der bunt gemischten salad bowl?
Auf den ersten Blick ist Cables Karte vor allem bunt. Wer hineinzoomt, kann jedoch bis auf den Straßenblock genau sehen, wo Weiße, Afro-Amerikaner, Asiaten oder Hispanics leben.
In den großen, dünn besiedelten Gebieten außerhalb der Städte sieht man vornehmlich blauen Dunst – blau steht für Weiße. Mittendrin gibt es dann Städte wir Portland, die zwar vornehmlich blau sind, aber vergleichsweise gut integriert erscheinen.
Als Inspiration diente Cable ein Projekt von Brandon Martin-Anderson vom MIT Media Lab, der eine Karte mit einem schwarzen Punkt für jeden Bürger der USA, Kanadas und Mexikos erstellt hatte. Cable ergänzte dann die Farben für die ethnische Herkunft mit Daten aus dem amerikanischen Zensus 2010. Hier gibt es mehr zur Methodik.
Außerdem korrigierte er das Kartenmaterial in manchen Städten, sodass keine Menschen mehr in Straßen oder Parks angezeigt werden. Erst dadurch werden Phänomene wie das in Detroit sichtbar: Dort trennt die 8 Mile Road exakt die Teile der Stadt, in denen Afro-Amerikaner und Weiße leben.
Handys sind Ortungswanzen. Sie zeigen dank GPS-Satelliten und Sendemast-Triangulation, wo wir uns aufhalten. Dienste wie Twitter oder Flickr speichern diese Daten. Und Menschen wie Eric Fischer machen diese Daten sichtbar und damit auch die menschlichen Wege und Vorlieben. Fischer ist Fotograf, Kartenliebhaber und seit einiger Zeit Datenvisualisierer. Und was er aus Flickr und nun auch Twitter herausholt, sieht nicht nur schön aus, es verdeutlicht auch auf einen Blick komplexes Verhalten.
„Locals and Tourists“ heißt sein Projekt. Fischer analysiert, wo in Städten der Welt vor allem Einheimische und wo vor allem Touristen twittern und fotografieren.
Zur Analyse von Twitter nutzte er drei Milliarden Tweets aus der Zeit seit September 2011 und sammelte alle heraus, die einen Geo-Tag enthalten, also die Ortskoordinate, an der die Botschaft abgeschickt wurde. Anschließend filterte der diese Botschaften danach, ob sich der Absender schon länger in der Stadt aufhielt oder erst vor Kurzem dorthin gekommen war. Auch das verraten die Geodaten. So konnte er die Stadtpläne in zwei Farben darstellen: blau für Tweets von Einheimischen, rot für die von Touristen.
Die Karten zu Betriebssystemen zeigen beispielsweise, dass die USA ein iPhone-Land sind, dass Spanien klar von Android dominiert wird und Indonesien von Blackberry. Solche Informationen hatten bis vor kurzer Zeit nur große Konzerne. Fischer nutzt öffentlich verfügbare Daten, um sie allen zugänglich zu machen. Die Daten sind so detailliert, dass sich in ihnen sogar die ringförmige Bauweise des Flughafenterminals von Berlin-Tegel erkennen lässt.
Und nicht nur das. Sie zeigen beispielsweise auch, dass iPhones vor allem in reichen Gegenden benutzt werden, Androidgeräte eher in ärmeren, wie der Atlantic in den Daten gesehen hat.
Islamistischer Terrorismus ist nicht der einzige, den die USA fürchten. Mindestens ebenso bedrohlich sind sogenannte Hate Groups, religiöse und rechte Gruppierungen, die sich als Patrioten betrachten und deren Ziel es ist, den amerikanischen Staat und alles, was ihnen fremd erscheint, zu bekämpfen. Ihre Zahl ist in den vergangenen zehn Jahren stark gestiegen, als Barack Obama 2009 Präsident wurde, stieg die Zahl noch einmal stärker.
Eine auf Twitter basierende Studie zeigt nun, wie sich homophobe, rassistische und beleidigende Äußerungen gegenüber Menschen mit Behinderungen in den USA verteilen. Die Daten können zumindest ein Indiz dafür sein, wo solche Organisationen aktiv sind.
Die Forschergruppe, die die Karte erstellt hat, nennt sich Floating Sheep. Es sind fünf Geographen, die an verschiedenen Universitäten in den USA und in Großbritannien arbeiten und die sich immer wieder die Verteilung diverser Phänomenen anschauen und visualisieren.