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Weiter im Text … (und nicht im Blog)

 

Die letzte Meldung dieses Ostblogs kommt aus dem Westen. Von einer Krankenkasse. Eine dieser so genannten Körperschaften öffentlichen Rechts, die TK aus Hamburg, hat ihre Krankenscheine durchgesehen, hat Stapel gemacht, sortiert, Strichlisten angefertigt und das Ganze geordnet. Herausgekommen ist: Der Osten ist krank. Genauer: Der Osten ist öfter krank als der Westen. Aus den fünf seit 1990 bestehenden Bundesländern und der Bundeshauptstadt kommen im Ländervergleich die meisten Krankenscheine mit den dann auch noch längsten Krankenzeiten.

Was sagt das nun über den Osten aus? – Diese Frage hat sich auch die TK gestellt und schickte eine Sprecherin vor die Mikrofone mit einer Erklärung für diese Krankheit des Ostens: „Die Vermutung liegt nahe, dass die hohe Zahl an Fehltagen etwas mit der höheren Arbeitslosigkeit in den ostdeutschen Regionen zu tun hat.“ – „Zu tun haben“, „Vermutung“ und „liegt nahe“ sind Floskeln, die anzeigen, dass hier jemand nicht Bescheid weiß und sich und anderen Annahmen präsentiert, auf die seine Daten eventuell passen könnten. So etwas passiert schon mal. Nicht nur der TK.

Wer aber nun feststellt, dass ihm da besonders oft ein Deckel übergestülpt wird, ein Deckel, den sich jemand anhand seiner fertigen Urteile zurechtgezimmert hat, der kann schon mal stänkern und sagen: „Nee, so einfach ist das nicht, den Deckel will ich nich!“ – Genau das sollte hier passieren: Wir haben versucht, zu beleuchten, wo es holpert und kracht im Osten, wollten beschreiben, wie dieser Teil Deutschlands tickt und haben Erklärungsversuche angeboten. Und dann wollten wir im Ostblog ein bisschen pieksen und fragen, ob da – vor allem medial und politisch – immer mit den richtigen Nägeln und Brettern an den offenen Ostlöchern gewerkelt wurde.

Diese Debatte um die kleinen und großen Ostprobleme beenden wir hier nun. Allerdings lediglich an dieser Stelle und als Blog. Publizistisch geht das ganze weiter, denn zeit.de wird auch weiter verfolgen, was im Osten anders läuft und warum.

Dank, großer Dank, geht dabei an die Mitblogger im Netz, die hier intensiv beschrieben und argumentiert, diskutiert und gestritten haben.

Ach so und zum Abschluss noch eine unserer Annahmen zu der Krankenscheinsache (denn auch wir wissen es nicht): Der Osten ist natürlich nicht krank, er ist nur eben öfter mal zuhause, um zu regenerieren. Und das ist ja nichts Schlechtes.