Pünktlich zum Frühlingsanfang »vermutlich eines der großartigsten Gerichte für Vegetarier« (Johann Lafer)Zutaten für Vier:
500 g Bandnudeln 1,00
250 g Kartoffeln 0,70
250 g grüne Bohnen 0,99
120 g Butter 0,38
150 g Frischkäse (zB Philadelphia) 0,75
100 g echten guten Parmesan 1,50
2 Knoblauchzehen 0,10
einen Topf frischen Salbei (wenns geht) 1,99
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7,41 = 1,85 pro Person
Pizzoccheri sind strenggenommen breite Nudeln aus Buchweizenmehl aus der norditalienischen Provinz Valtellina (Veltlin). Man merkt dem Rezept seine alpine Herkunft an, es ist sehr einfach und aus wenigen Zutaten bereitet, darum kommt es auf die gute Qualität der Sachen an, wenn die Pizzoccheri nicht fad und langweilig schmecken sollen. Guter Parmesan am Stück und frischer Salbei sind Pflicht, und wer noch einen guten Käseladen kennt, kann statt Philadelphia auch Bitto-Käse kaufen, dann wäre man aber schon ganz nah an der italienischen Bauersfrau dran.
Und falls noch Zeit, Lust und am besten ne Nudelmaschine vorhanden ist, man kann diese spezielle Pasta auch selbst herstellen, ganz unten steht wies geht.
Den Backofen auf 180 Grad Oberunterhitze vorheizen.
Grüne Bohnen putzen und Spitzen und Enden abschnibbeln. Dann extrem gesalzenes Wasser zum Kochen bringen und die Bohnen solange kochen, bis sie noch einen guten Biss haben, etwa 7 oder 8 Minuten lang, je nach Größe und Dicke. Mit kaltem (Eis-)wasser abschrecken, dass sie die schöne Farbe behalten.
Dazwischen die Kartoffeln schälen und in gabelgerechte Stücke schneiden, das heisst, auf einer Gabel aufgespießt – und dann im Mund – sollte eine Nudel, eine Bohne und ein Kartoffelstück größenmässig ungefähr den gleichen Platz einnehmen. Vielleicht dazu ein cm breite Scheiben schneiden, und wenn die zu groß sind eventuell noch halbieren.
Die Kartoffelstücke mit den Bandnudeln praktischerweise zusammen in einem großen Topf Salzwasser »Al Dente« garen, die Bandnudeln brauchen ja immer so circa 6 Minuten, die Kartoffelstücke auch.
Den ganzen Kram in eine ausgebutterte feuerfeste Form und gut durchmischen.
120(!) g Butter* in einer Pfanne mit guter Hitze (dreiviertelpower) solange auf dem Herd lassen, bis sie anfängt braun zu werden. Ein paar gewaschene und gehackte Salbeiblätter dazugeben und danach den Frischkäse.
Geriebenen Parmesan sowie 2 Knoblauchzehen reinpressen und mit Pfeffer aus der Mühle abschmecken. Weil der Parmesan so würzig ist, verzichten wir auf Salz. Falls die Masse jetzt sehr fest ist, könnte man noch etwas Milch angiessen. Das Ganze über die Nudel-Bohnen-Kartoffeln leeren und vorsichtig alles nochmal durchmischen.
Die Pizzoccheri verbinden sich im Ofen jetzt bei mittlerer Schiene geschmacklich noch etwas. Aber nicht allzulange, vielleicht 5 bis 10 Minuten, und braun sollten sie auch nicht werden.
Zum Anrichten noch jeden Teller mit zwei oder drei ganze Salbeiblättern dekorieren.
Trick: Buddern oder schmiern?
Auf keinen Fall weniger Butter reintun, das ist halt schon fast ne halbe Packung. Aber Fett ist bekanntlich Geschmacksträger und frei nach Schweini: »Ohne Flanke – kein Tor!«
Soll heissen wer an der Butter spart, soll den faden Kram selbst essen.
Falls Brigitte-Leserinnen (oder Brigitte Young Miss) zu den Gästen zählen, sollte man die Phase Butter-in-die-Pfanne-tun sehr diskret und ohne großes Aufhebens vollziehen oder sie solange mit einer SATC-Finte aus der Küche locken, etwa: »Hey, im Wohnzimmer liegt übrigens die neue InTouch mit ner großen Story über Sarah Jessica Parker…«
Pizzoccheri originale
300 g Buchweizenmehl und
120 g weißes Mehl gut mischen,
4 Eier
1 Prise Salz
100 ml Milch und
ca 50 ml lauwarmes Wasser hinzugeben, mit den Händen zu einem homogenen festen Teig kneten. Als Kugel (in Frischhaltefolie gegen das Austrocknen) mindestens 20 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen. Dann den Teig nicht zu dünn ausrolllen und in 1 cm breite, ziemlich kurze Streifen schneiden.
In Salzwasser nur etwa 1 Minute kochen und gleich aus einem Sieb abgetropft direkt in die feuerfeste Form geben.