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Mit Anands Sieg stagniert das Schach

In der drittletzten Runde des Kandidatenturniers hatte sich Viswanathan Anand gegen Dmitry Andrejkin eine Gewinnstellung erarbeitet. Nur noch eine Berechnung war notwendig für den vierten Sieg des Inders. Es sah leicht aus, war aber nicht völlig ohne Risiko. Doch um seinen Vorsprung nicht zu gefährden, wiederholte Anand seine Züge. Durch dieses Remis war er zwei Runden vor Schluss praktisch nicht mehr einholbar. Ein gutes Pferd springt nicht höher, als es muss.

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Anands Glückspullover

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Viswanathan Anand besiegt in der neunten Runde seinen Ex-Weltmeisterkollegen Wesselin Topalow. (Copyright: ugrasport.com)

Gegen Wesselin Topalow trug er wie gegen Aronjan in Runde eins seinen Lieblingspullover, eine Art Glücksbringer, schwarz mit roten Querstreifen. Und wie in den Runden zuvor spielte er geduldig. Viswanathan Anand musste nichts weiter tun, als abzuwarten, bis der Bulgare mit eigenen Händen seine Königsstellung demontiert hatte. Es war der dritte Sieg des Inders, den er in der neunten Runde des Kandidatenturniers in Chanty-Mansijsk einfahren konnte. Mit sechs Punkten aus neun Partien führt Anand nun ungeschlagen die Tabelle an. Einen ganzen Punkt Vorsprung hat er schon auf seinen einzigen echten Verfolger Lewon Aronjan. Aufholen muss dieser aber eigentlich anderthalb Punkte, da er den direkten Vergleich gegen Anand verloren hat und die Zweitwertung, das Pendant zum Torverhältnis im Fußball, immer gegen ihn sprechen wird. Das Turnier scheint entschieden, genau wie ich es nicht für möglich gehalten hatte. Weiter„Anands Glückspullover“

 

Wie Magnus Carlsen das Schach verändert

Magnus Carlsen ist Weltmeister und der Spieler mit der höchsten Wertungszahl, die im Schach je erreicht wurde. Aber seine Partien wirken oft erstaunlich anspruchslos. So einfach und unspektakulär, dass man nicht genau weiß, wie und warum er gewonnen hat. Oft verlaufen diese Partien nach einem Muster: Nach ruhiger Eröffnung und Abtausch einiger Figuren, nicht selten auch der Dame, entsteht eine harmlose, ausgeglichene Stellung, in der beide Seiten kaum Gewinnchancen zu haben scheinen. Bislang war sich die Weltelite in solchen Situationen schnell einig: Die Stellung ist Remis und viel zu einfach, um dem Gegner Schwierigkeiten zu bereiten – warum Zeit und Mühe mit dem Weiterspielen verschwenden? Doch Carlsen spielt solche Stellungen weiter. Und findet Möglichkeiten, die andere nicht finden. Weiter…

 

Lust hat Anand nur noch auf WM-Titel

Überraschung in Chanty-Mansijsk! Am heutigen Dienstag ging die fünfte Runde des Kandidatenturniers zu Ende, die Tabelle beginnt, sich zu sortieren. Mit 3,5 Punkten aus fünf Partien ganz vorne ist Viswanathan Anand, der Ex-Weltmeister, ältester Teilnehmer und noch vor einer Woche nicht mehr als ein Außenseiter. Seine Ergebnisse nach dem Verlust der WM-Krone im November gegen Magnus Carlsen waren äußerst mager. In Zürich wirkte der „Tiger von Madras“ lustlos und ausgelaugt. Bei einem Zwischenstopp für seinen Verein OSG Baden-Baden in der deutschen Schachbundesliga Ende Februar errang er mit Mühe einen Sieg gegen Österreichs Nummer 1, Markus Ragger. Am nächsten Tag ließ er sich vom Polen Piotr Bobras, der in der Weltrangliste 586 Plätze unter Anand rangiert, ohne Kampf ein Remis abnehmen. Weiter„Lust hat Anand nur noch auf WM-Titel“

 

Remis – Warum die Besten nur selten gewinnen

Je höher das Niveau, desto eher kommt es im Schach zum Remis. Man sieht dies aktuell in den ersten Runden in Chanty-Mansijsk, im vorigen WM-Duell zwischen Viswanathan Anand und Magnus Carlsen oder bei jeder anderen hochkarätigen Schachveranstaltung. Beim Kandidatenturnier im russischen Kasan 2011 wurde sogar in 27 von 30 Partien der Punkt geteilt. Der Großteil der Entscheidungen musste in Schnell- und Blitzschachstichkämpfen ausgefochten werden.

Nie zuvor hatten die schwarzen Verteidigungstechniken die weißen Angriffe so effektiv neutralisiert. Ob orthodoxes Damengambit, Berliner Mauer oder Halbslawisch – Schwarz schien mit jeder halbwegs sinnvollen Eröffnung das Spiel peu à peu ausgleichen zu können. Der Nachteil des Schwarzspielers, immer einen Zug hinterher zu sein, wenn beide Parteien das Zentrum besetzen, die Figuren entwickeln und die Könige in Sicherheit bringen, war offenbar kein Nachteil mehr. Das Schild war plötzlich genauso stark wie das Schwert. Zeigte sich darin eine Schwäche des Schachspiels?

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Woher kommt die Hängepartie?

Hängepartie

In der jüngeren Vergangenheit fiel der Begriff vor allem bei den Sondierungsgesprächen zwischen CDU/CSU und der SPD. Fast täglich war von Hängepartien bis tief in die Nacht die Rede, welche dann doch nicht den schnellen Erfolg versprachen. Logische Konsequenz: Die Entscheidung musste vertagt werden. Doch was hat das mit Schach zu tun?

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Kandidatenturnier: Favorit Aronjan unterliegt Anand

Heute startet im sibirischen Chanty-Mansijsk das Kandidatenturnier. Acht Großmeister treten an, um den nächsten Herausforderer von Magnus Carlsen zu bestimmen. 14 Runden sind angesetzt, jeder gegen jeden jeweils einmal mit den weißen und den schwarzen Steinen. Schon heute kommt es zu einem reizvollen Duell zwischen dem Turnierfavoriten Levon Aronjan und dem Ex-Weltmeister Viswanathan Anand. Ich blogge für Sie über die erste Runde und begleite Sie durch die spannendsten Momente des heutigen Tages. Der Livestream auf der offiziellen Turnierseite findet sich hier

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Acht Männer, die Magnus Carlsen herausfordern wollen

 

Im November wird Magnus Carlsen seinen WM-Titel verteidigen, so viel steht fest. Ob der WM-Kampf in seiner Heimat in Norwegen, in Moskau, New York oder sonst wo ausgetragen wird, ist noch offen. Auch der Herausforderer fehlt noch. Deshalb startet am morgigen Donnerstag im sibirischen Chanty-Mansijsk das Kandidatenturnier. Diese acht Männer treten an:

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Ellen Carlsen: „Schach ist Tabu-Thema“

Es sind nicht die stärkstmöglichen Teams beider Länder, die da zum Vergleichskampf aufeinandertreffen in einem geräumigen, aber etwas kargen Saal irgendwo in Ostberlin, wo es nach Farbe riecht und Paternoster von Etage zu Etage fahren. Im Spielsaal und draußen auf dem Flur stapeln sich belegte Brötchen, Säfte und Wasser warten auf die Zuschauer, die nicht da sind. Ein paar Journalisten und genauso viele Funktionäre sind zugegen, abzählen kann man sie an beiden Händen.

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