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Die Ruhe nach dem Sturm: Noch ein Indiz für die guten PISA-Ergebnisse deutscher Schülerinnen und Schüler

 

Der Tag danach ist fast um und es ist Ruhe eingekehrt. Heute berichtet kaum mehr jemand über die Ergebnisse der PISA-Studie 2009. Dass so schnell Ruhe eingekehrt ist, spricht noch einmal für das gute Abschneiden deutscher 15jähiger. Good news is bad news für die Medien, da sich kaum jemand für good news interessiert. Von der OECD und von einigen Medienvertretern wurde noch versucht anzuklagen, dass in keinem anderen Land der soziale Kontext eine so große Rolle für Schülerleistungen spielt wie in Deutschland. Mal abgesehen davon, dass kaum einer wirklich verstanden haben dürfte, was damit gemeint sein könnte, überraschen diese Aussagen deutsche Bildungsforscher nicht. Was überrascht ist vielmehr, mit welcher mangelnden Hintergrundinformation Protagonisten der OECD solche Befunde missverständlich kommunizieren. Hinter diesem Effekt verbirgt sich im Wesentlichen unser gegliedertes Schulsystem. In sozial benachteiligten Bezirken liegen auch weniger Gymnasien und Schülerinnen und Schüler besuchen in erster Linie nichtgymnasiale Bildungsgänge. Dass dieses zu ungünstigeren Leistungen führt, wissen wir seit wenigstens 20 Jahren. Die Kultusminister der meisten Länder haben schulstrukturell auf diese Problematik bereits reagiert und ein Zwei-Säulenmodell eingeführt, in dem auch nicht-gymnasiale Schulformen zum Abitur führen. Hier ist die berechtigte Hoffnung aller, dass dies zu besseren Leistungen in benachteiligten Bezirken führt. Ein Hinweis hierauf hätte gestern den Verantwortlichen gut angestanden.