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Die Auflösung!

 

Kluge Kinder! Ja, die Studie wurde im Auftrag von Pfizer durchgeführt, dem Hersteller von Viagra. Dass so besonders großer Wert auf die Härte gelegt wird, mag damit zusammenhängen, dass Pfizer seit einiger Zeit versucht, den/einen Zusammenhang zwischen Härtegrad und sexueller Zufriedenheit zu propagieren untersuchen. Vor einigen Wochen bekam ich nämlich eine Studie zugeschickt, die mich mit der wunderbaren Welt der Erektionshärtegrade bekannt machte. Von denen gibt es nämlich vier:

Die Studie wurde an 107 Männern mit Erektionsproblemen durchgeführt, was schon einmal ein eher kleines Sample ist. Ein paar Zitate aus dem Pressematerial:

• Die Analyse belegt, dass eine Steigerung der Erektionshärte nicht nur mit einer Zunahme des Vertrauens in die Erektion, sondern auch mit einer Verbesserung der sexuellen Befriedigung korreliert.
• Die Studienergebnisse zeigen, dass eine harte Erektion wichtiger Bestandteil eines befriedigenden und ausgefüllten Sexuallebens ist.
• Eine Verbesserung der Erektionshärte wirkt sich deutlich positiv auf das Selbstbewusstsein der Männer aus, stärkt ihr Selbstwertgefühl und verbessert ihre partnerschaftlichen Beziehungen.
• Auch die Partnerinnen profitierten von den härteren Erektionen, ihre sexuelle Zufriedenheit stieg deutlich an.

Ich halte mich jetzt mit „Die große böse Pharmawelt, die nur Geld machen will“-Standards zurück. Und ich vermute jetzt auch gar nicht, dass Pfizer versucht, durch die Verknüpfung von Härte und sexueller Zufriedenheit seine Zielgruppe zu erweitern. (Motto: Die keinen hochkriegen, kaufen uns schon alle. Wie kriegen wir jetzt noch den Rest?)

Aber: Ich habe ein schweres Déjà-vu zu den angeblich „sexuell dysfunktionellen“ Frauen. Wenn Frauen nicht jedes Mal einen Höhepunkt bekommen, sind sie sexuell nicht-funktionierend? Und wenn Männer „nur“ einen Dreier-Ständer bekommen, sollen sie Viagra schlucken?

Ganz abgesehen davon: Ein lieber ehemaliger Kollege von mir hat einmal den Begriff des „Sockensteifen“ geprägt. Der hat so seine Vorteile, schon rein anatomisch gesehen. So ein knallharter Vierer schießt nämlich in vielen Positionen voll am G-Punkt vorbei. Deswegen: Ein Hoch auf den Sockensteifen.