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Von Männern und Puppen

 

Sehen Sie sich bitte einfach einmal diese beiden Bilder an:

Das auf dem oberen Bild ist Julie. Julie ist ein Mann, der nicht nur gern Frauenkleider trägt, sondern seine – vorübergehende – Metamorphose zur Frau mit einer Maske zu perfektionieren sucht.

Julie hat mehr Gleichgesinnte, als man sich im ersten Moment denken würde. Auf Maskon gibt es schon einmal Bildergalerien von 96 „Freundinnen“, die für den Aufwand, den sie betreiben, gern auch die entsprechende Beachtung genießen.

Und Aufwand ist es. Ich habe vor Jahren jemanden mit diesem Fetisch kennengelernt. Um sich umzuziehen, verzog er sich für locker eine Stunde. Und um entsprechende Vermutungen gleich zu zerstreuen: Er war weder schwul noch eigenartig, noch konnte man ihm „das schon irgendwie ansehen“.

Und auch wenn das jetzt nicht gerade einer jener Fetische ist, bei denen der Normalsterbliche sagt „Ja, eh super“, kann sich wohl auch der engstirnigste Betrachter nicht einer gewissen Faszination entziehen, die diese Männer (es gibt auf der Seite auch – ganz wenige – Frauen mit Masken) ausstrahlen. Ist es nicht bemerkenswert, was manche Menschen auf sich nehmen, um in eine andere Identität zu schlüpfen?

Das zweite Bild ist übrigens aus der Serie „Realdolls“ des in der Schweiz lebenden Fotografen-Duos Anoush Abrar und Aimée Hoving.