Aus aktuellem Anlass, weil weiter unten ja die Frage erörtert wurde, ob Pornos „echter Sex“ sind und wieso nicht, folgt hier eine kleine Auflistung, die sich Experte Cory Silverberg bei about.com einmal zusammen gesucht hat.
Pornofilme werden nicht den Darstellern zuliebe gedreht
Die Darsteller machen Sex für Geld, nichts anderes. Und was sie tun, soll nicht primär sie selbst scharf machen, sondern den Zuschauer. Pornos stellen nicht dar, wie zwei Menschen Spaß miteinander haben, sondern wie ein Mensch (der Regisseur) glaubt, andere anregen zu können.
Die meiste Pornografie wird in einer Art Vakuum erzeugt
Silverberg meint, dass in sexuelle Beziehungen viele Erfahrungen, Alltagserlebnisse und ähnliches einfließen. Sexualität könne eine unglaublich komplizierte Form menschlicher Kommunikation und Interaktion sein. Doch ein Großteil der Filme kommt aus einem kalifornischen Tal, wo die immer selben Darsteller die immer selben Szenen drehen.
Diese Körper sind nicht echt
Man solle nie seinen Körper mit denen aus Pornos vergleichen. Zu allererst, weil Pornodarsteller ja genau wegen bestimmter körperlicher Attribute ausgewählt werden. Die durchschnittliche Penisgröße männlicher Darsteller sei nicht repräsentativ, sagt Silverberg. Und bei den Frauen muss man schon lange suchen, bis man eine findet, die noch nicht schnippeln hat lassen.
Licht, Kamera, Spezialtricks
Nicht umsonst sind Spezialisten am Werk, die wissen, wie man etwas besonders vorteilhaft in Szene setzt. Und sorgfältig getrimmtes männliches Schamhaar lässt so manches gute Stück sogar noch ein bisschen größer aussehen.
Versuchen Sie diese Positionen nicht zuhause!
Die teils akrobatischen Stellungen, die man in Pornos sieht, dienen in erster Linie dazu, der Kamera freien Blick auf sonst Unsichtbares zu verschaffen. Beispielsweise diese Stellung, in der die Frau rittlings mit dem Rücken zum Mann auf ihm … hm, turnt, irgendwie, und dabei mit ihren Füßen auf seinen Oberschenkeln steht? Das einzige, was diese Stellung bringen kann, ist Muskelkater.
Um das klarzustellen: Das ist kein emmaiges Pamphlet gegen Pornografie! Die kann sehr anregend sein und viel Spaß machen! Aber – und darum ging es ja in der Diskussion von vor ein paar Tagen – Porno hat nichts mit echtem, Spaß machendem, triebgesteuertem Sex zu tun. Also mit jenem Sex, bei dem man sich von seinen Gefühlen leiten lässt und den Partner fast mehr spürt als sieht. Jenem Sex, der nicht nach einer vorgegebenen Choreografie abläuft, bei der Stellungen 1 bis 4 abgehandelt werden müssen, sondern bei dem man einfach das tut, wonach einem gerade ist.
Und ich bleibe dabei: Zwischen beidem ist ein immens großer Unterschied. Und wer den nicht spürt, sollte sich vielleicht einmal fragen, ob er vielleicht auch schon längst Pornos nachstellt statt geilen Sex zu haben.