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Kurze Rauchpause

Zeit online und damit auch die Blogs auf Zeit online werden schöner, besser, toller und überhaupt. (Für die Motzer: Nein, die Autoren/innen bleiben die selben.)

Das erfordert ein wenig Umbauarbeiten, weshalb es hier erst nächste Woche wieder weitergeht. Drücken wir die Daumen, dass alle Kommentare überleben. 😉

 

Schlafstörungen? Versuchen Sie Twitt Sex!

Ju. Hu. Twitt Sex ist da. Schon mal reingeschaut? Holen Sie sich vorher besser einen starken Kaffee, derzeit (ok ok, es ist beta, schon gut!) stehen nämlich so spannende Dinge drin wie diese hier:


Klick vergrößert.

Ich weiß, bei Twitter haben sich zu Beginn auch alle gefragt, was das soll. (Und viele fragen sich das mittlerweile erneut.) Die Zeit wird zeigen, ob wir Twitt Sex irgendwie unterhaltsam/sinnvoll/kreativ zu nützen lernen.

Allerdings wage ich hiermit die pessimistische Prognose, dass die Sextweets hauptsächlich aus Pr0n-Spam bestehen werden. Und aus getwitterten Sehnsuchtstropfen notgeiler Männer.

 

Präser gesetzlich vorgeschrieben (just in Bayern – wenn das der Papst wüsste!)

Und weil’s so gut zum Papst passt:

D: Gericht verordnet Kondompflicht in Bordell
(…)
Die Stadt hatte in dem Etablissement vor allem ungeschützten Oralverkehr beanstandet. Dieser müsse nach dem bayrischen Infektionsschutzgesetz zur Vorbeugung von übertragbaren Krankheiten und deren Weiterverbreitung untersagt werden. Hinzu komme die bayrische Hygieneverordnung, wonach Prostituierte und deren Kunden verpflichtet seien, beim Geschlechtsverkehr Kondome zu verwenden.


Quelle: orf.at

Infektionsschutzgesetz? Hygieneverordnung? Dort steht in Bayern drin, dass Prostituierte nur geschützt schnackseln und blasen dürfen? Respekt!

Das ist zwar ein reichlich ungewöhnlicher Anwendungsbereich für gesetzliche Vorschriften, aber offensichtlich ist es notwendig.

Was zu der Frage führt, wieso man Menschen eigentlich immer vor sich selbst schützen muss. Oder (in diesem Fall wohl eher) vor anderen. Und wo die Grenze zwischen Menschen-Schützen und Ihren-persönlichen-Lebensraum-Einengen verläuft.

 

Gesundheit!

Ich glaube, das wird hiermit noch schnell meine Lieblingsmeldung des Jahres:

Forscher vermuten Zusammenhang zwischen Niesen und Gedanken an Sex

Paris (AFP) — Wenn ein Mann unvermittelt niesen muss, könnte dies nach Einschätzung von britischen Ärzten ein Hinweis darauf sein, dass er gerade an Sex denkt. Es klinge gewiss seltsam, aber dieser Reflex könnte ein entwicklungsgeschichtliches Überbleibsel in einem Teil des Nervensystems sein, erläuterte der Hals-Nasen-Ohren-Spezialist Mahmood Bhutta in der angesehenen Fachzeitschrift „Journal of the Royal Society of Medicine“ vom Freitag. Schuld daran habe das so genannte autonome Nervensystem, das auch den Herzschlag steuert, und sich der bewussten Kontrolle entziehe. „Manchmal geraten die Signale in diesem System durcheinander, und ich glaube, deshalb müssen manche Menschen niesen, wenn sie an Sex denken.“

Bhutta und sein Kollege Harold Maxwell wurden nach eigenen Angaben durch einen Patienten mittleren Alters auf das Phänomen aufmerksam, der jedes Mal einen Niesanfall bekam, wenn er an Sex dachte. Im Internet hätten sie bislang 17 weitere Männer und Frauen ausfindig gemacht, denen es genauso gehe. Drei weitere Menschen hätten angegeben, unmittelbar nach einem Orgasmus niesen zu müssen. Laut Bhutta gibt es in der Fachliteratur nur ein oder zwei Hinweise darauf, dass Gedanken an Sex und Niesen miteinander zu tun haben könnten.

Und als kleinen Insidergag können Sie sich auch noch ansehen, mit welchem Bild Google News diese Meldung illustriert hat.

 

Berlusconi.

Der italienische Premier Silvio Berlusconi hat es laut orf.at nun geschafft, eine 25prozentige Steuer auf Pornografie durchzukriegen.

Also auf – ich zitiere – alle Werke „die ,nicht simulierte‘ Sexszenen enthalten“, vor allem „Bilder in diversen Zeitschriften, DVDs, Kinofilme und alle audiovisuellen Medien, (…) aber auch Theater und Literatur“.

Was wäre ich gern Mäuschen bei den Meetings gewesen, in denen dieses Gesetz entworfen wurde! „Ma che cosa, Softporno schauen sich heute doch nicht einmal mehr die Jugendlichen an! Da brauchen wir keine Steuer! (Vor allem könnten wir sie nicht begründen.)“

orf.at spekuliert schon, ob jetzt auch die Romane von Michel Houellebecq um ein Viertel teurer werden. Was würde gar aus der italienischen Version von „Feuchtgebiete“! Und müssen Schriftsteller ab sofort zu solchen Formulierungen greifen:

„… Francois wollte ihr seine Liebe nun auch endlich körperlich beweisen, aber Celestine war so eng gebaut, dass er es lieber bei einer Andeutung beließ.“

Ka-tsching! Nicht steuerpflichtig!

Die neue Pornosteuer wurde im Rahmen eines „Anti-Krisen-Pakets zur Unterstützung von Familien und Unternehmen“ beschlossen. Was einen daran erinnert, dass man als Regierungschef praktischerweise die Lizenz zum Gelddrucken hat: Brauchen Sie Kohle? Erfinden Sie eine neue Steuer! In Teilen von Österreich und Teilen Bayern gibt es gar eine Luftsteuer! Sobald jemand etwas baut/montiert, das in den öffentlichen Luftraum ragt, klingelt die Kasse. (Lottospielen heißt in Österreich übrigens „Deppensteuer zahlen“.)

Wir wünschen den italienischen Beamten hiermit viel Spaß dabei, zwischen simulierten und nicht-simulierten Sexszenen zu unterscheiden. Am besten abonnieren sie schon einmal die einschlägigen US-Klatschmagazine, in denen dann steht ob es A und B in Film C nun tatsächlich getan haben. (Diese geplante Neuverfilmung wäre wohl aus dem Schneider.)

Und sind dann SM-Szenen eigentlich simuliert oder nicht-simuliert? Beziehungsweise Sex- oder Nicht-Sexszenen? Und was wird aus DVDs von David Attenborough?

Und müssen wir ab sofort in den Italien-Urlaub Gastgeschenke mitbringen?

 

Zu spät gekommen

Das kommt davon, wenn man den ganzen Tag brav arbeitet. Dann schnappt einem der Kollege Lau die Themen weg.

Aber klicken Sie bitte trotzdem auf den Link zur New York Times. Allein schon für das Foto.

 

Neue Nachrichten aus St. Pauli

Das mit Elvis wird wohl doch nix mehr, aber dafür erwacht morgen eine andere Legende zu neuem Leben. Oder … zweitem Leben? Sagen wir, Elvis hat plötzlich einen Zwillingsbruder der Opernarien singt.

Sie können nicht mehr folgen? Verständlich. Also: Die St. Pauli Nachrichten, Kiezblatt mit wechselhafter Vergangenheit und einem mittlerweile nicht weniger legendären Ex-Chefredakteur, bekommen morgen einen Zwilling, der zwar immer noch ein Kiezblatt ist, aber mehr Lifestyle-Magazin als, ähm, Bilderkatalog ist.

Heißt auch St. Pauli Nachrichten, liegt aber laut Chefredakteurin Angela Meier-Jakobsen am Kiosk „in einer ganz anderen Ecke“. Die jugendfreie Zweitauflage, sozusagen.

Kostproben gefällig?

Die nächste Ausgabe gibt’s im März, danach erscheinen die neuen SPN zweimonatlich.