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Olympia-Splitter: Heidemann in Lego, Daley, Medaillendusche

 

Wem einmal eine Medaille überreicht wurde, der möchte gerne noch eine. So auch Felipe Kitadai. Der brasilianische Judoka und Bronzemedaillengewinner in der Gewichtsklasse 60 Kilogramm, dürfte aber besonders darauf erpicht sein, denn seine Trophäe fiel ihm beim Duschen runter. Er hatte geschworen, sie überall mithinzunehmen. Nun hat sie eine Delle, und das Trageband riss. „Ich nahm sie mit unters Wasser und steckte sie in den Mund“, sagte Kitadai völlig geknickt. „Ich wollte verhindern, dass sie nass wird. Als ich mich einseifte, fiel sie runter.“ Kitadai bat um ein neues Modell, das IOC überlegt nun, wie es mit der Bitte umgehen soll. Werden sich die harten Herren der Ringe (und Medaillen) erweichen lassen?

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Britta Heidemann wird nach ihrer Silbermedaille im Degen-Einzel eine weitere Ehre zuteil: Der Guardian hat mit Lego ein Reenactment ihres Gefechts gegen Shin A-Lam fabriziert. Die Tränen der Koreanerin muss man sich aber hinzudenken. Schnelle Produktionszeit der englischen Kollegen übrigens.



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Das Internet ist eine wichtige Errungenschaft, weil es belegt, mit welcher Verbitterung selbst Jugendliche zu kämpfen haben und zu Werke gehen. Auf Twitter ist der britische Wasserspringer Tom Daley von einem enttäuschten Fan böse beleidigt worden. „Du bist eine Enttäuschung für Deinen verstorbenen Vater“, hieß es in dem Tweet.

Vor eineinhalb Jahren verlor der nur ein Jahr ältere Daley seinen Vater, der an einem Gehirntumor starb. Der Wasserspringer widmet seine Erfolge stets seinem Vater. Beim Synchronwettbewerb vom Zehn-Meter-Turm waren Daley und sein Partner Pete Waterfield am Montag als Medaillenhoffnung der Gastgeber an den Start gegangen – und wurden Vierte.

„Es tut mir leid, Kumpel. Ich wollte nur, dass du gewinnst, bitte nimm meine Entschuldigung an. Ich will nicht gehasst werden“, sagte Daleys Peiniger, nachdem er von der Polizei festgenommen wurde.

Daley ist übrigens Stänkerei gewohnt. Als er mit fünfzehn Jahren Weltmeister wurde, mobbten ihn anschließend seine Mitschüler. „Ich versuchte, in der Pause irgendwie im Klassenzimmer zu bleiben.“

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Wer ist nicht von solchen Beifahrern genervt, die jede Gas-, Kuppel- und Bremsbewegung mitvollziehen? Doch solch motorischer Support kann auch beflügeln. Die Eltern der amerikanischen Turnerin Aly Reisman, konnten bei der Kür ihrer Tochter nicht an sich halten und gingen auf der Tribüne ordentlich mit, vor allem die Mutter. Siehe da, es half. Am Dienstagabend gewannen die Amerikanerinnen Teamgold im Turnen.