Die Republikaner feiern einen neuen Star. Sie ist noch ein kleiner Star, aber immerhin. Schließlich sind Parteitage auch dazu da, politische Talente für die Zukunft zu entdecken.
Mia Love ist jung, erst 36 Jahre alt. Sie klug und Bürgermeisterin einer kleinen Stadt in Utah. Sie ist attraktiv und schwarz. Sie ist Mormonin und stramm rechts, ein Liebling der ultrakonservativen Tea Party Bewegung.
Mia Love ist gegen Abtreibung, gegen die Umweltschutzbehörde und das Bildungsministerium. Sie ist für weniger Staat, weniger Gesetz und weniger Steuern. Sie passt damit genau ins Bild der Republikanischen Partei von 2012.
Mia Love kandidiert für einen Sitz im Repräsentantenhaus zu Washington. Aber noch liegt sie in den Umfragen weit hinter ihrem populären demokratischen Konkurrenten zurück.
Das wollen die Republikaner ändern und stellen sie deshalb in Tampa ins Rampenlicht. Ihre Hoffnung: Größere Bekanntheit führt zu mehr Spenden.
Auf dem Parteitag wurde Love die seltene Ehre zuteil, vor ihrem Auftritt bereits mit einem kurzen Video vorgestellt zu werden. Mia Love, Tochter haitianischer Einwanderer, begeisterte die Repbulikaner mit ihrem patriotischen Bekenntnis zum amerikanischen Traum und zum Exzeptionalismus, zur Einzigartigkeit Amerikas.
Die Delegierten im Saal waren begeistert und riefen stürmisch: „USA, USA!“