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Trump gibt wieder den Wahlkampf-Clown

 

Donald Trump wollte eine Bombe platzen lassen. Etwas ganz, ganz Großes, etwas Gigantisches sollte es sein. Über den Präsidenten der Vereinigten Staaten. Es könne den Ausgang der Wahl beeinflussen, hatte der Immobilienmagnat, Kasinomogul und eifriger Unterstützer des republikanischen Kandidaten Mitt Romney angekündigt.

Klar, die Spekulationen trieben wilde Blüten. Scheidungspapiere von Michelle Obama, aus einer Zeit, als die Beziehung der beiden zu scheitern drohte. College-Freunde, die verraten, der Präsident habe während seines Studiums mit Kokain gehandelt. Oder zumindest irgendetwas einigermaßen Brisantes.

Natürlich kam nichts dergleichen. Trump twitterte schon vorher, alle Vorhersagen seien falsch:

 

Aber er sollte seine Chance haben. Verpassen wollten das die US-Medien jedenfalls nicht. Schließlich ist Trump zumindest immer für einen Lacher gut.

Und dann das:

Per YouTube-Video machte Trump dem Präsidenten ein Angebot: Obama solle bis Ende des Monats all seine Pass- und College-Unterlagen offenlegen – dann würde der Multimilliardär innerhalb einer Stunde einen Scheck über fünf Millionen Dollar für eine wohltätige Organisation ausstellen. Der Präsident könne frei wählen: „Kinder in Chicago, Amerikanische Krebs-Gesellschaft, Aids-Forschung — was immer er will.“ Er sei bislang der am wenigsten transparente Präsident in der Geschichte des Landes. „So etwas hat es noch nie gegeben.“

Wer weiß, welche aberwitzige Verschwörung Trump wieder vermutet. Er ist der wohl prominenteste „Birther“, glaubt also fest daran, Obama sei gar nicht in den USA geboren. Der hat zwar mittlerweile seine Geburtsurkunde veröffentlicht, „oder was immer das ist“, wie Trump im Video formulierte. Doch die wirklich hartgesottenen dieser skurrilen Zweifler kann er damit nicht überzeugen.

Andererseits, fünf Millionen für den guten Zweck, das sollte es Obama doch wert sein, diesen Spaß mitzumachen. Und Trump könnte doch noch fünf Millionen für Romneys vollständige Steuererklärungen drauflegen, oder? Hustler-Verleger Larry Flint hatte ja schon eine Million geboten.

Mit den Reaktionen war The Donald jedenfalls hochzufrieden:

 

Sicher meinte er nicht solche:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Aber vielleicht sollte man Trump einfach ignorieren, so wie die Kollegen von Daily Beast es vorerst tun wollen:

„So, with … well, not regret, but an overpowering sense of relief … we at The Daily Beast offer our own announcement: Effective immediately, in light of your latest foolish attempt at seeming important, we will ignore you and your hot air for the foreseeable future—or, at the very least, until after the Nov. 6 election. Every other media outlet, of course, will have to make its own determination, but, for the health of the body politic, we humbly urge them to do the same.“

In Jay Lenos Tonight Show konterte Obama die schräge Offerte mit Humor. Die Rivalität der beiden habe schon in Kindertagen begonnen: „Das alles geht zurück bis in die Tage, als wir gemeinsam in Kenia aufwuchsen. Auf dem Fußballfeld hatten wir ständig Ärger, er war nicht besonders gut.“