Barack Obamas digitaler Vorsprung im Wahlkampf war hier schon Thema, ebenso der Verdacht, sein republikanischer Herausforderer Mitt Romney habe bei der Zahl seiner Twitter-Follower etwas nachgeholfen. Angesichts der fast 19 Millionen Follower, die der US-Präsident auf Twitter zählt, sollte man aber selbstverständlich nicht davon ausgehen, dahinter würden sich ausschließlich reale Accounts verbergen.
Eine Analyse des Londoner Social-Media-Unternehmens StatusPeople kam jetzt zu dem Ergebnis, dass 70 Prozent der Follower Obamas (rund 13 Millionen Accounts) entweder Fake- (30 Prozent) oder inaktive Accounts (40 Prozent) sind. Bei Romney sind es hingegen 15 Prozent oder rund 135.000 von etwas weniger als 900.000.
Die Zahl ist jedoch mit Vorsicht zu genießen: Das Tool Fake Follower Check der Londoner Firma kommt offenbar nicht bei jeder Prüfung zum selben Ergebnis, statt 70 sind es auch schon einmal nur gut 30 Prozent.
Grundsätzlich dürfte das Problem unter anderem auf Spam zurückzuführen sein. Man sollte sich klarmachen: Jeder, der bei Twitter in ähnliche Dimensionen wie Romney oder sogar Obama vorstößt, hat es nicht nur mit menschlichen Followern zu tun. Je beliebter ein Account, desto stärker zieht er Spam an. Dem könnte man allerdings entgegentreten, indem man regelmäßig entsprechende Accounts entfernt – aber das würde ja bedeuten, das gelegentlich die Follower-Zahlen auch sinken.
Was die inaktiven Accounts angeht: Das könnten durchaus Menschen sein, die zwar selbst nichts mitteilen, aber trotzdem die Nachrichten derjenigen lesen, denen sie folgen.