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Romneys Amerika wäre ein anderes

Mal was Grundsätzliches von mir zur US-Wahl – und ausnahmsweise nicht hier im Blog:

… Die wichtigste Entscheidung seit Menschengedenken, mindestens für diese Generation soll denn auch diese Wahl wieder sein. Nach Jahrzehnten jedmaliger Verwendung erscheint diese Einschätzung derart abgenutzt, dass es niemand ernsthaft glauben kann … Aber ist es nicht doch eine Weichenstellung für dieses Land, das vor so großen Problemen steht?

Außerdem möchte ich noch ein paar lesenswerte Artikel empfehlen – ohne spezielle Reihenfolge, einfach nur ein paar Dinge, die bei mir in den vergangenen Tagen hängengeblieben sind (lange Texte, für Menschen mit viel Zeit oder gegen das Warten in der Wahlnacht):

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„Du wirst niemals viel Geld verdienen“

Im US-Bundesstaat Virginia zeigen sich die USA im Kleinen: demografischer Wandel, wirtschaftliche Entwicklung, Wahlverhalten – Virginia ist ein Mikrokosmos, der widerspiegelt, was die USA spaltet, was sie zusammenhält. Unser Reporter Carsten Luther war in Richmond, Virginia, unterwegs.

Arbeit, Freunde, Studium – für Rodger Prunty bleibt darüber hinaus nicht viel Zeit. „Natürlich würde ich gern mehr darüber wissen, welche Politik die beiden Präsidentschaftskandidaten umsetzen wollen – stattdessen werde ich mit all diesen Worthülsen und negativen Werbespots bombardiert, die immer nur den anderen niedermachen“, sagt der Student, der in Ohio aufgewachsen ist. Auch von der Berichterstattung in den Medien fühlt er sich überwältigt. „Wenn ich überhaupt dazu komme, den Wahlkampf zu verfolgen, bekomme ich von beiden Seiten sehr viele starke Meinungen – aber wirkliche Informationen? Die Kandidaten müssten einfach stärker auf uns junge Leute zugehen, uns ihre Pläne besser erklären“, sagt der junge Mann. „Aber denen geht es nur um Macht.“

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Wie Sandy Romneys Wahlkampf aus dem Lot bringt

Der Dienstag muss ganz furchtbar für Mitt Romney gewesen sein. Angesichts der zerstörerischen Kraft des Hurrikans Sandy war das Gebot der Stunde: kein Wahlkampf! Wie soll das jemand aushalten, der seit einer gefühlten Ewigkeit Präsident der USA werden will, und jetzt eine Woche vor der Abstimmung so kurz vor dem Ziel zu sein scheint.

Dieser Mann kennt doch seit gut fünf Jahren nichts anderes als den permanenten Wahlkampf. Und dann plötzlich darf man nicht mehr so einfach auf den Gegner eindreschen, nicht einfach weitermachen wie bisher, weil es sich einfach nicht gehört. In Zeiten, da das Land zusammenrücken und an der Ostküste in das Auge des Sturms blicken musste, fiel es dem republikanischen Herausforderer von Barack Obama schwer, sich positiv im Gespräch zu halten.

Während Obama alle Wahlkampfauftritte absagte, um in Washington die Katastrophenhilfe zu koordinieren, Führungsstärke zu zeigen, einfach seinen Job als Präsident zu machen, tat Romney also was? Nun, irgendwie musste er ja in die Schlagzeilen, wenn er schon nicht an vorderster Front „den Schröder machen“ konnte (im Archiv unter „Schröder, Gerhard/Bundeskanzler/Elbe-Hochwasser“, wir erinnern uns).

Was er dann in Ohio abzog, hieß offiziell Relief Events. Man musste aber nicht allzu genau hinsehen, um diese Veranstaltungen als ziemlich dreiste Mogelpackungen zu sehen. Zuallererst muss in dieser Phase des Wahlkampfs doch jedem klar sein: Egal wie man es nennt, ein öffentlicher Auftritt des Kandidaten, große Bühne, Musik, Videos – das ist Wahlkampf. Auch wenn man Romney zugute halten muss, dass er die Wahl nicht mit einem Wort erwähnte – auch Obamas Namen nahm er nicht in den Mund. Allerdings konnte die Kampagne nicht einmal sicherstellen, dass sich alle an die Sprachregelung Relief Event hielten – „Republican Campaing Event“ oder „Victory Rally“ klingt jedenfalls schon wieder ganz anders:

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