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Es geht voran in Amercia (sic!)

„Hope“, „Change“ – die Botschaften von Barack Obamas Wahlkampf 2008 waren schlicht und mitreißend zugleich, sie fassten alle Erwartungen zusammen, die seine Anhänger mit seinem Einzug ins Weiße Haus verbanden. Das kann man nicht wiederholen, auch wenn diese Wörter für Obama selbst offenbar noch immer große Bedeutung haben: „If people ask you what this campaign is about, you tell them it’s still about hope. You tell them it’s still about change“, sagte er bei seiner ersten Wahlkampfrede in Ohio. Aber wie sollte das gehen? „Die Hoffnung stirbt zuletzt“? Das mag grundsätzlich stimmen, ist aber genau wie „Veränderung, jetzt aber wirklich“ sicher nicht dazu geeignet, das Vertrauen der Wähler zu gewinnen.

Also muss ein neuer Slogan her, und damit tun sich Obamas Strategen offenbar schwer. „Forward“ lautet die aktuelle Version, vorwärts also. Die Richtung stimmt schon mal, und vielleicht ist dieser Fokus sogar geschickt: Denn die größten Errungenschaften der ablaufenden Amtszeit des Präsidenten sind nicht allzu beliebt – angesichts des großen Widerstands gegen die Gesundheitsreform ObamaCare und der schwächelnden Wirtschaft mögen die Wahlkämpfer wohl eher nicht andeuten, den Amerikanern ginge es jetzt besser als vor vier Jahren. Dann doch lieber in die Zukunft schauen, aber die Erwartungen nicht so hochschrauben wie 2008. Auch wenn diese Botschaft einem „Veränderung, jetzt aber wirklich“ dann doch verdächtig nahe kommt.

Reagan lässt grüßen

Aufschreiben muss man sich das aber noch nicht. Denn vielleicht rückt bis zur Wahl im November noch eine ganz andere Botschaft in den Mittelpunkt der Kampagne. Schließlich ist „Forward“ lange nicht der erste Versuch. „Win the Future“, „An America Built to Last“, „Greater Together“ oder „We Don’t Quit“ waren auch schon im Angebot, verschwanden aber schnell wieder in der Versenkung.

So inhaltsschwach der Slogan aber auch ist, „Forward“ dürfte es vorerst tun. Dem Team des republikanischen Kandidaten Mitt Romney ist nämlich mit „Believe in America“ bislang auch nicht gerade ein großer Wurf gelungen. Wer in Amerika wählen geht, sollte auch an sein Land glauben. Über die Themen und Ziele Romneys sagt das erst einmal gar nichts aus. Gute Erfahrungen mit einer ähnlichen Stoßrichtung hat allerdings Ronald Reagan 1980 gegen Jimmy Carter gemacht – damals hieß es „Let’s Make America Great Again“. Warum also nicht?

Aber so richtig entschieden hat sich auch das Romney-Lager offenbar noch nicht. Da kursieren ebenfalls noch einige Varianten, von „American Greatness“ über „We’re With Mitt“ bis zu „A Better America“. In der Foto-App „With Mitt“ für Smartphones können die Anhänger des Republikaners eine ganze Reihe von Slogans mit ihren eigenen Bildern hinterlegen – vielleicht lässt sich so auch spielerisch herausfinden, welche Botschaft am meisten zieht. Nur sollte man dabei keine Rechtschreibfehler machen, die verfälschen das Ergebnis und geben den Kandidaten dem Spott preis. Bilder mit dem Buchstabendreher „A Better Amercia“, der den Entwicklern unterlaufen ist, haben sich jedenfalls rasend schnell verbreitet – daran dürften nicht nur Romney-Fans beteiligt gewesen sein. Na ja, Aufmerksamkeit ist immer gut.