Am 1. April 2011 besuchte Ellen Dietrich, Ressortleiterin der Bildredaktion der ZEIT, den Maler Oskar W. Rug in Beerfelden bei Mannheim. „Ich bin Bildermacher“, sagt Oskar W. Rug, 51, „und ich bin immer begeistert von den fantasievollen Überschriften in der ZEIT.“
Seit 25 Jahren liest und sammelt er die Hamburger Wochenzeitung. Einzelne Zeitungsseiten verarbeitet er zu surrealen Bild-Text-Collagen auf Hartfaserplatten und verändert sie mit Acrylfarbe und Pastellkreide. Der Objekt-Künstler konstruiert auch hölzerne Kästen, die beim Öffnen des Deckels eine kleine Wunderkammer preisgeben. Die bis zu 4000 Euro kostspieligen, quadratmetergroßen Collagen sind nach Wortspielereien aus der ZEIT benannt, z. B.: „Der Herr der Puppen“, „Bitte nicht aussteigen“ oder „Blumenkinder bis zum Horizont“:
Trotz wachsenden Erfolgs bleibt Oskar W. Rug ruhig und entspannt: „Meine Arbeiten werden erst durch die Gedanken des Betrachters vollendet.“ International bekannt wie seine künstlerischen Vorbilder Kurt Schwitters und Robert Rauschenberg ist der Maler noch nicht. Aber die bunten Kompositionen in seiner Galerie künden von Fernweh, unerfüllten Träumen und einer dicken Portion Humor. Sein neuestes Werk heißt: „Werde einfach reich und berühmt, mein Sohn!“ nach einer ZEIT-Wissensseite. Noch unvollendet lehnt es an der Wand im Atelier.
Oskar W. Rug vermittelte Ellen Dietrich bei ihrem Besuch ein umfassendes Bild seiner Kunst: „Es entwickelte sich ein sehr lebendiger Dialog über die Zeit/ZEIT, die Kunst, Gott und die Welt. Eine sehr bereichernde und wertvolle Erfahrung, die mich sicherlich bei meinem weiteren künstlerischen Schaffen begleiten wird – ebenso wie die ZEIT.“