Isny im Allgäu hat einen ambitionierten Plan. Die Stadt möchte eine Lücke im historischen Stadtbild entlang der mittelalterlichen Mauer mit einem modernen Tor schließen. Der weltbekannte Schweizer Architekt Peter Zumthor machte den Entwurf für das Neue Stadttor: ein Turm aus Glas, gekrönt von einer Kugel aus Holz. Die Kugel bietet Raum für ein Café und eine kulturelle Nutzung. Nun gilt es, ein Nutzungskonzept zu entwickeln. Es muss zu Isny passen und zu diesem einzigartigen Turm, für dessen Bau die Stadt nach Sponsoren und Mäzenen sucht. Rat holen sich die Isnyer von Experten und hatten sich daher den Besuch des Architektur-Spezialisten der ZEIT, Hanno Rauterberg, gewünscht: „Ich bin gekommen, weil ich das Projekt interessant finde und Peter Zumthor schätze.“
Das Treffen mit dem Feuilleton-Redakteur der ZEIT folgte einem Tischgespräch mit dem Konzeptkünstler Timm Ulrichs, Annalisa Zumthor, der Frau des Architekten, der Kulturmanagement-Professorin Karen van den Berg von der Zeppelin-Universität in Friedrichshafen, der Intendantin des Theaters in Chur, Ute Haferburg, und den Interventionsforschern Professor Peter Heintel und Larissa Krainer von der Universität Klagenfurt. Allen imponierten Mut und Willen der Isnyer zur Umsetzung des Projekts.
„Wir sind bestätigt worden, in dem, was wir bislang gemacht haben“, sagte Karin Hoser, die Leiterin des Isnyer Kulturbüros, „und wir haben in intensiven Gesprächen viele Anregungen erhalten.“ Das Kulturprogramm im Neuen Stadttor muss etwa Neues bieten, das so nur in diesem außergewöhnlichen Gebäude stattfinden kann und es muss integrieren, was die Stadt schon jetzt an Kultur zu bieten hat. „Hanno Rauterberg hat uns ermutigt, mit unserem Projekt die Identität der Stadt zu stärken und, aus unseren Traditionen heraus, die Zukunft zu gestalten“, resümiert Bürgermeister Rainer Magenreuter.