Wenn ich morgens vor der Hebräisch-Vorlesung noch schnell meinen Laptop aufklappe und sehe, dass meine mexikanische Freundin wegen des Zeitunterschieds gerade noch wach ist und ich ihr eine gute Nacht wünschen kann.
Nach dem Aufstehen einen Zettel zu finden, den jemand in aller Herrgottsfrühe vor unseren Eingang gelegt hat: »Ihre Haustür war nur angelehnt. Ich habe sie zugezogen und hoffe, dass ich niemanden ausgesperrt habe. Ihre ZEIT-Zustellerin.« Wir hatten die Tür tatsächlich nicht richtig geschlossen und waren sehr gerührt!
Wir sind drei Schulfreundinnen aus Franken, die zufällig zur selben Zeit schwanger wurden und sich dabei (ebenso zufällig) im Norden wiederfanden. Zwei von uns kamen schon zum Studieren nach Hamburg, eine erst während der Schwangerschaft. Immer wieder verwundert, irritiert und erfreut über diesen besonderen Moment im Leben, den wir miteinander teilen konnten, beschlossen wir (Katharina,
Sabrina, Katrin) im Juli 2012, ein Foto zu machen. Wie würde das Mutterdasein wohl sein? Und würden wir einen Jobeinstieg beziehungsweise -wiedereinstieg finden? Ein Jahr später ein weiteres Bild: Da hatten wir Mateo, Frida und Selma schon auf dem Arm, und wie es so ist im Leben: Antworten kommen mit der Zeit. Allen geht es gut, die Kleinen turnen inzwischen durch die Kitas, die Mütter arbeiten (als Produktionsassistentin, Texterin und Dramaturgin). Was sich verändert hat? Ziemlich alles – bis auf unsere Freundschaft.
Aus dem Begriff »Nuckel«, umgangssprachlich für Beruhigungssauger, und der Bezeichnung für den Hebel am Steuerruder, der »Pinne«, setzt sich eines meiner Lieblingswörter zusammen – die Nuckelpinne. Aber weder mit dem einen noch mit dem anderen hat diese witzige Wortkreation etwas gemein. In Wirklichkeit geht es um ein altes, klappriges Kleinfahrzeug, das zudem noch schwach motorisiert daherkommt.
Über die Gründe, warum diese liebenswerte Vehikelbezeichnung im täglichen Sprachgebrauch kaum noch anzutreffen ist, kann ich an dieser Stelle nur spekulieren. Möglicherweise gibt es heute keine untermotorisierten Autos mehr, und die Alten und Klapprigen unter den Kleinwagen hat womöglich die Abwrackprämie von der Straße geholt. Sollte man den Nuckelpinnen tatsächlich nur noch auf Schrottplätzen begegnen? Für die Autoindustrie wäre es ein Segen, für die deutsche Sprache aber ganz bestimmt ein herber Verlust.
Mit meinem Sweetheart ein Wochenende in Paris verbringen – nur zu zweit! Und dann mit diesem ungeduldigen und wunderbaren Mann eineinhalb Stunden für die kurze Fahrt auf den Eiffelturm anstehen. Zu Hause wirft nun ein goldener Plastikeiffelturm die schönsten Farben an die Decke und erinnert an diese Tage voller Glück.
Mein Bruder. Er hat von Computern so viel mehr Ahnung als ich und schenkte mir, als mein alter PC verschied, einen neuen, bei dem er alles für mich einstellte, sogar das Passwort. Es lautet »ichliebemeinenbruder«.
Gerade eben flitzte ein rüstiger Rentner auf seinem Pedelec (Elektrorad) surrend an mir vorbei auf dem Weg zum Gipfel. Da musste ich an meine Kindheit im ländlichen Spreewald denken und den in die Jahre gekommenen Postboten Otto, der mit seinem Hühnerschreck, einem Fahrrad mit Hilfsmotor, durch das Dorf knatterte…