Wenn sich mein alter Hund, eine in Ehren ergraute Labradordame, von unserem quirligen Straßenhund anstecken lässt und die beiden um die Wette bellen, auf dass es Leberwurst regnen möge!
Nach erschütternden TV-Berichten aus Kriegs- und Krisengebieten ins Bett. Morgens aufwachen, den Vorhang aufziehen, das Fenster öffnen, die frische Luft inhalieren. Der Watzmann mit Frau und seinen sieben Kindern steht täglich in einem neuen Licht vor mir. Heute in Rosa. Im Einklang mit dieser überwältigenden Natur genieße ich dankbar das politische Glanzstück unseres inzwischen über 68 Jahre anhaltenden Friedens.
Der ICE 1102 von Basel nach Hannover fährt zweigeteilt – eine Zughälfte bleibt planmäßig in Köln, die zweite rollt durch die frühe Nacht in Richtung Niedersachsen. Kurz vor Köln dann eine Anzeige auf dem Display in den Waggons: »Zug müüüüüde – Zug schlaaaafen«. Dafür hätte man ja spontan Verständnis nach der langen Reise und der schnellen Fahrt… Oder sollten es doch Menschen sein, die da als Zugbegleiter, Fahrgastbetreuer oder wie immer sie im Neudeutsch der DB genannt werden, unterwegs sind? Sogar welche mit Humor? Lichtblicke in der Nacht.
Waren bei meiner Großmutter in einem Zimmer Fenster und Tür gleichzeitig geöffnet, rief sie: »Es zieht hier wie Hechtsuppe«, und meinte den Luftzug, der sie frösteln ließ. Ich dachte dabei immer an eine gute Fischsuppe, die erst durchziehen muss, um lecker zu sein. Inzwischen vermute ich eher, dass der Ausdruck aus dem Jiddischen stammt. Da bedeutet »Hech Supha« nämlich »wie ein Sturmwind«.
Wenn ich mit meiner kleinen Tochter auf dem Arm am Herd stehe und wir gemeinsam in die sprudelnde Suppenbrühe gucken, um den Grießklößchen beim Auftauchen zuzuschauen.
Mit großem Vergnügen lese ich diese Rubrik. Eines meiner Lieblingswörter ist Gewitterbüx. Bei dieser Art von Hose handelt es sich um das Gegenteil des Tangas, und in diesem Winter kam sie wenig zum Einsatz. Sie ist so was wie ein Liebestöter (nomen est omen), eben ein Schlüpfer, der so richtig warm hält. Keine Ahnung, warum so eine Büx, die nicht wirklich sexy ist, Gewitterbüx heißt.
Morgens um sieben Uhr, nach dem Frühschwimmen. Eine alte Dame: »Ich muss mich heute sehr beeilen!« – »Warum?«, fragt eine andere, wenig jüngere Frühschwimmerin. »Ich muss zum Geburtstag. Meine Tochter wird siebzig.«
Meine amerikanische Freundin Kristina Henoch (jeweils rechts im Bild) und ich, wir kennen uns seit einem Schüleraustausch. 1983 war ich in der Oberstufe der Graf-Friedrich-Schule in Diepholz, sie Schülerin der Unionville High School in Kennett Square, Pennsylvania. Wir besuchten uns gegenseitig für jeweils drei Wochen, seitdem sind wir – und inzwischen auch unsere Familien – befreundet. Wir schrieben uns zunächst auf blauem Luftpostpapier, denn telefonieren war viel zu teuer. Heute läuft alles per E-mail, unsere Teenager-Töchter skypen. Im Herbst vergangenen Jahres haben wir Jubiläum gefeiert – und es war so wunderbar wie vor dreißig Jahren! Wer hätte gedacht, dass aus so einem kurzen Austausch eine so lange Freundschaft entstehen würde!