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Was mein Leben reicher macht

Meine Zugfahrten zur Arbeit mit Petra! Es beginnt schon am Bahnsteig: Wir erzählen uns vom normalen Familienalltagswahnsinn und stellen fest, dass man zumindest im Nachhinein über fast alles lachen kann. Gut gelaunt und schwungvoll betrete ich später mein Büro und bin glücklich, dass wir uns vor einem Jahr über den Weg gelaufen sind.

Barbara Demmer, Rösrath

 

Verpimpeln: Mein Wort-Schatz

Wer kennt heute noch das schöne Wort verpimpeln? Als Kinder trugen wir Brüder kurze Lederhosen, die waren praktisch und widerstandsfähig. Kamen im Herbst die ersten kühlen Tage, trugen wir zunächst lange Strümpfe bis unter die Knie statt der üblichen Söckchen. Mutter achtete besorgt darauf, dass den lieben Kleinen die Luftkühle nicht zusetzte, sie sich nicht erkälteten. Wenn sie dann unseren Vater fragte, ob wir nicht von nun an lange Hosen tragen müssten, antwortete er: „Du musst die Jungs doch nicht verpimpeln. Die sollen abgehärtet werden! Lange Hosen können sie anziehen, wenn es Schnee gibt.“ Tatsächlich wurde so verfahren, und wir beiden Jungs hatten, so lange ich denken kann, das ganze Jahr über nie eine Erkältung oder überhaupt ernstere Erkrankungen. Meine Enkel tragen heute keine Lederhosen mehr, und ich staune immer wieder über die Vermummungen, in denen sie dem Wetter trotzen müssen. Haben sich die Jahreszeiten so verändert? Oder werden die Kinder frühzeitig verpimpelt?

Hans-Henning Kubusch, Beverungen, nordrhein-Westfalen

 

Was mein Leben reicher macht

Spa-Besuch mit der besten Freundin. Relaxen. Entspannung pur. »Heute sind aber viel gut aussehende Männer hier!« Pause. »Schön!« Pause. »Alle schwul.« Pause. Seufz! »Leider!«

Karin Klopfer, Dürnau bei Göppingen

 

Was mein Leben reicher macht

Nach drei Fehlgeburten haben wir endlich unser Wunschkind bekommen. Danke, Konstantin, dass du durchgehalten hast und nun bei uns bist! Jeder Tag mit dir ist ein überwältigendes Geschenk. Danke, Alexander, dass wir nie aufgegeben haben! Euch gehört mein Herz. Und wer weiß, vielleicht ist das nächste Baby schon auf dem Weg?!

Stefanie Hamm, Heidelberg

 

Aus meinem Garten

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Meine Großmutter starb 1981. Seit 1985 lebe ich in dem Haus und in dem Garten, die sie uns hinterlassen hat, und freue mich an Fliederbäumen, Buchs und Rosen, die sie vor über 60 Jahren gepflanzt hat. Ein weiteres Erbe ist der Weiße Lerchensporn (Pseudofumaria alba), eine kleine, aber äußerst dankbare und zähe Pflanze, die von März bis November blüht und sich fröhlich in Mauerritzen, Wegfugen und an ähnlichen Plätzen versamt.

Matthias Harnisch, Mainz-Kostheim

 

Deutung

(nach Robert Gernhardt »Deutung eines allegorischen Gemäldes«)

Fünf Männer rund ums
Mittelmeer –
wer sind die fünf?
Wofür steht wer?

Des Spaniers Auge
blutigrot –
das ist die Not
das ist die Not

Italien hält an Silvio
fest –
das ist die Pest
das ist die Pest

Der Grieche sitzt in grauem
Kleid –
das ist das Leid
das ist das Leid

Der Zyprer geifert
giftignass –
das ist der Hass
das ist der Hass

Der Deutsche bringt stumm Geld
herein –
das wird der
Geldreinbringer sein.

Heinz-Jürgen Schmidt, Hasbergen, Niedersachsen

 

Was mein Leben reicher macht

Die unglaubliche, generationenübergreifende Solidarität und Hilfe für die Hochwasser-Geschädigten und die enorme Spendenbereitschaft der Bevölkerung in Deutschland.

Monika Gindorf, Freiberg in Sachsen