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Zeitsprung: Tagebau statt Gartenbau?

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Das Bild oben zeigt meinen Vater (77 Jahre) im Frühjahr 2012 bei der Bestellung seines Gartens. Die bearbeitete Scholle liegt im 1000-Seelen-Dorf Keyenberg bei Mönchengladbach. Zum unteren Bild: Bedauerlicherweise gehört Keyenberg zum rheinischen Braunkohle-Abbaugebiet Garzweiler II. Im Jahr 2018 soll die Zwangsumsiedlung der Bewohner beginnen. 2022 wird das Dorf wohl nur noch Geschichte sein.

Wolfgang Schmitz, Münster

 

Was mein Leben reicher macht

Die Trompetenklänge des Turmbläsers der Kirche St. Marien in Celle. Vom 75 Meter hohen Turm der Kirche begrüßt und verabschiedet der Turmbläser den Tag.

Hans-Peter Schäfer, Celle

 

Was mein Leben reicher macht

Auf dem Weg zu meiner Facharztprüfung in Düsseldorf haben wir eine Autopanne. Während mein Mann und meine kleine Tochter auf den Abschleppdienst warten, fahre ich mit dem Taxi. Ich bin fruchtbar angespannt, aber trotz mehrerer Staus schaffen wir es gerade noch. Als wir vor der Ärztekammer halten, nimmt der Taxifahrer sein Pausenbrot aus dem Handschuhfach und sagt: »Sie haben heute sicher nicht gefrühstückt.« So viel Freundlichkeit! (Und die Prüfung habe ich auch bestanden.)

Ina von Hedenström, Königswinter

 

Die Kritzelei der Woche

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Seit Beginn des Studiums habe ich mich während der Vorlesungen, Seminare und Übungen immer wieder beim Herumkritzeln erwischt. Leider höre ich dabei nicht weiter zu – wie die meisten Menschen –, sondern denke über andere Dinge nach. Inzwischen habe ich meine Kritzel-Therapie abgeschlossen – und mein Kunstgeschichte-Studium abgebrochen. Aus den als Randverzierung anfangenden, schließlich über alle Mitschriften ausufernden Kritzeleien meine ich herauslesen zu können, dass mir irgendwie das Praktische fehlt. Seit zwei Wochen kritzele ich nun nicht mehr, sondern arbeite an Bewerbungsmappen für verschiedene Kunsthochschulen. Und: Ich bin glücklich.

Charlotte Hammes, Bonn

 

Was mein Leben reicher macht

Ich bin untröstlich, weil ich meine superschöne Mütze in der S-Bahn verloren habe. Am nächsten Tag stehe ich am Bahnsteig, und meine Mütze läuft an mir vorbei! Auf dem Kopf eines Obdachlosen!! Irgendwie cool und plötzlich gar nicht mehr so schlimm.

Manuela Nothacker, Mainz