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Was mein Leben reicher macht

Mein Vereinskamerad Helmut, der mit fast 90 Jahren regelmäßig bei unseren Turnstunden präsent ist. Spricht jemand das Thema altern an, so leitet er seine Kommentare mit der Formulierung ein: »Ich bin in meiner Jugend ja schon ein wenig weiter vorangeschritten als ihr …«

Angela Landgraf-Seidel, Mannheim

 

Bullewums und Koppheister: Mein Wort-Schatz

Kürzlich ging es bei uns um den »Purzelbaum«, also die Rolle vorwärts. Meine Frau – sie kommt aus Norddeutschland – sagt dazu Koppheister schiessen. Ich selbst dagegen stamme aus dem Siegerland und lernte den Purzelbaum als Bullewums kennen. Es gibt schon merkwürdige Ausdrücke. In jedem Fall sind sie lautmalerisch!

Johannes Kiuntke, Metzingen, Baden-Württemberg

 

Was mein Leben reicher macht

Auf der Heimfahrt vom Langlaufen mit meinem Freund im Schnee knien und, beide völlig ungeübt, Schneeketten anlegen müssen. Das steile Straßenstück meistern. und dann – mit den Schneeketten und der eben erworbenen Kenntnis – einem anderen Autofahrer zu Hilfe kommen. Noch lange frierend spüren, wie glücklich ich mit dem neuen Schneekettenprofi bin.

Elisabeth Wimmer, Graz, Österreich

 

Zeitsprung: Erderwärmung

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Mein erster Urlaub mit Freunden führte mich 1980 im Käfer von Hamburg nach Norwegen. Dabei entstand das Foto oben. Damals konnten wir noch ganz nah an den Gletscher wandern. Als ich dann 2010 meiner Frau und unserem Sohn den Briksdalsbreen zeigen wollte, präsentierte sich uns ein deutlich anderes Bild. Klimaveränderung, ganz persönlich erfahrbar.

Olaf Christen, Markkleeberg, Sachsen

 

Die Kritzelei der Woche

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Probevorlesungen im Fachbereich Architektur. Als Professor im Ruhestand gehöre ich der Jury an. Die Berufskolleg/innen stellen sich möglichst vorteilhaft dar. Für beide Seiten ein langer Tag. Man hört,staunt und kritzelt einen ganzen Block voll mit Personalien, Eindrücken und Notizen …

Wolfgang Pitsch, Nürnberg

 

Was mein Leben reicher macht

Heiligabend, gedrückte Stimmung. Oma, fast 90 Jahre, kaum noch ansprechbar, liegt im Sterben. Dann plötzlich schiebt mein Vater sie auf ihre Veranlassung hin in die Küche. »Oma stirbt heute noch nicht«, sagt er. Wir öffnen spontan eine Flasche Sekt und stoßen mit ihr an. Sie greift nach dem Glas und trinkt es in einem Zug leer. Wir staunen und wissen in dem Moment, es ist unser persönliches Weihnachtsgeschenk. Drei Tage später stirbt sie.

Brigitte Rahn, Aschaffenburg

 

Was mein Leben reicher macht

Ich bin unterwegs mit meiner Freundin in der Wiener U-Bahn nach einem herrlichen Shakespeare-Abend im Burgtheater. Ein sympathischer, etwas angeheiterter Herr lässt sich uns gegenüber nieder und mustert uns eine Weile lächelnd: »Ihr seid’s glücklich!« Er schüttelt mir die Hand und küsst sie unversehens: »So was seh ich gleich!«

Albrecht Emmerich, Aachen

 

Ausverkauf

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Dieses Angebot entdeckten wir in Königstein im Taunus. Wir haben es jedoch nicht angenommen…

Frank Wehrheim, Bad Homburg

 

Was mein Leben reicher macht

Mein erster Zehn-Kilometer-Lauf. Als allerletzte Teilnehmerin erreiche ich das Ziel. Direkt an der Ziellinie wohnt mein Cousin mit seiner Familie, und oben am offenen Fenster jubelt sein dreijähriger Sohn: »Die Saskia hat gewonnen!« Spontan wird mir klar, wie recht er hat: Ja, ich habe gewonnen! Schließlich bin ich erst seit Kurzem dabei und selbst im Training noch nie zehn Kilometer gelaufen!

Saskia Weiß, Niederkassel