Der ICE nach Frankfurt und Düsseldorf verspätet sich wegen Bauarbeiten. Bestürzung und Ärger unter den Fahrgästen. Ein junger Mann fürchtet, den Flieger zu seiner Liebsten in Paris nicht pünktlich zu erreichen. Er beschließt, seinen Koffer mit in die Flugzeugkabine zu nehmen, muss deshalb aber alles entsorgen, was ihm Probleme bei der Sicherheitskontrolle bereiten könnte – auch die wertvollen Bio-Erdnussbutter-Gläser, die sein Gastgeschenk für die Freundin sein sollten. Ich nehme die Gläser an mich, weil ich Erdnussbutter schätze, und wünsche dem jungen Mann viel Glück. In Düsseldorf spricht mich der Verkäufer einer Obdachlosen-Zeitung an, auch er ein Erdnussbutter-Liebhaber. Die Gläser wandern in seine Hände. Ihren Inhalt will er am Abend gemeinsam mit anderen Obdachlosen verschmausen. Er verspricht, dabei des edlen Spenders zu gedenken. Hoffentlich hat der das Flugzeug noch bekommen und – auch ohne Erdnussbuttergeschenk – ein schönes Wochenende in Paris verbracht. Rosemarie Bast, Hilden
Das allwöchentliche Sonntagsfrühstück mit unseren Kindern Klara (8), Julius (6) und Hedi (4), bei dem geredet, gelacht, gestritten, erzogen und geplant wird. Dazu meine Lieblings-Orangenmarmelade, die letzte Seite der ZEIT und die seit Jahren immer gleiche CD von Sharon Jones.
Mit meiner 81-jährigen Mutter habe ich ein paar Ferientage auf Norderney verbracht. Hier hatte sie mit meinem Vater, der vor ein paar Monaten verstorben ist, schöne, unbeschwerte Zeiten erlebt. Wir haben viel erzählt, gelacht und auch geweint. »Weiß du noch, damals …?«
Fährt man von Eichstätt nach Treuchtlingen, kommt man durch das idyllische Schambachtal. Kürzlich wurde dort die jährliche Kärwa, die Kirchweih gefeiert. An diesem Wochenende wird das Ortsschild zur Sicherheit der spät heimkehrenden Festteilnehmer um eine Zusatzbeschilderung ergänzt, die zwar in der StVO nicht beschrieben, in ihrer Aussage aber unmissverständlich ist.
Die Freude in den Gesichtern meiner zwei Söhne, als ich nach meinem ersten Arbeitstag nach der Elternzeit zu Hause ankomme. Die beiden scheinen zu spüren, wie glücklich ihre Mutter ist. Ich vergrabe meine Nase in ihren Haaren und bin unglaublich dankbar, dass ich mit meiner Familie und wieder mit meinem Beruf leben darf.
Mein Lieblingswort ist Habgier. Aus ihm spricht so richtig die Gier nach der Habe des Nächsten. An mich reißen, wofür ich nicht arbeiten und mich nicht anstrengen muss. Vor lauter Habgier nicht beachten das christliche Gebot: Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Vieh, Haus, noch alles, was dein Nächster hat.
Wie gehen Kommunen mit sozialen Medien um? Wie kann Bürgerbeteiligung im Web 2.0 – Zeitalter aussehen? Und welchen Herausforderungen haben sich Städte angesichts von Facebook, Twitter und Co. zu stellen? Christine Meyer, persönliche Mitarbeiterin des Nürnberger Oberbürgermeisters Ulrich Maly, hatte sich dazu Einschätzungen von Wolfgang Blau gewünscht. Am 12. Oktober 2011 war der Chefredakteur von ZEIT ONLINE in Nürnberg zu Gast und diskutierte mit den rund 40 Kolleginnen und Kollegen aus der Verwaltung. „Wir haben einen außerordentlich kompetenten Medienexperten erlebt, der überaus reflektiert, pointiert und anschaulich die Möglichkeiten von Social Media geschildert hat, ohne die Risiken und Nebenwirkungen zu unterschlagen“, so Oberbürgermeister Ulrich Maly im Anschluss.
Wolfgang Blau empfahl den Kommunen, sich bei der Nutzung von Social Media Plattformen zunächst immer die Frage nach der jeweiligen Zielgruppe zu stellen und zusätzlich auch die Nutzerfreundlichkeit ihrer bisherigen Web-Auftritte auf den Prüfstand zu stellen. Konkret verwies er auf eine Reihe bewährter Tools, die geeignet sind, von den Bürgern Rückmeldungen über die zur Verfügung gestellte Infrastruktur – etwa: Zustand von Straßen, Missstände auf öffentlichen Plätzen – zu erhalten. Auch über Bürgerhaushalte wurde diskutiert. Blau beschrieb Social Media Plattformen als eine Chance für Stadtverwaltungen und Gemeinderäte, mehr Optionen und Ideen für kommunale Problemlösungen zu finden, als dies bisher möglich war.
Schön, dass es nun eine Spalte für Sprachschätze gibt. Das weckt Erinnerungen, die man hören, fühlen, riechen, schmecken oder sehen kann. Ich bin mir sicher, dass die Wörterkette sehr lang wird. Ich möchte all den Perlen eine weitere hinzufügen: Butterbrotpapier. Seit unsere Kantine geschlossen hat, mache ich mir jeden Morgen die Brote selbst. Und habe die Wahl zwischen Alufolie, Frischhaltefolie oder Brotbox. Nun weiß ich, was ich beim Stullenschmieren vermisse: ein perforiertes Stück wahlweise aus grau schimmerndem oder braun glänzendem Pergament. Mein Vater bekam dicke Pakete, die damit verpackt waren, in die Schlosserwerkstatt mit, meiner Schwester und mir wurde ein kleineres in den Ranzen gelegt. In der Pause dann öffneten wir die sorgsam gefalteten Pakete: was für ein Glück, wenn Leberwurststullen drin waren! Ohne Stullen waren die Papierquadrate auch sehr praktisch: zum Abpausen … Sabine Beck, Schwerin
Mit einem Freund ins Fußballstadion fahren, er Schwabe, ich Rheinländerin. Heute ist ein besonderer Spieltag für uns beide: Mein Lieblingsverein ist zu Gast bei seinem Lieblingsverein. Nach dem Spiel – Sieg für die Gäste! – trotzdem einträchtig gemeinsam in einem Fast-Food-Restaurant Pommes und Cola genießen und anschließend mit einem ehrlich gemeinten »Schlafen Sie gut!« auseinandergehen.« Marion Schmitt, Guünzburg