Ich hole meinen achtjährigen Enkel Luca von seiner Leichtathletikgruppe ab. Er hüpft neben mir her, hält plötzlich inne und sagt:« Oma, ich bin so glücklich, weil ich ich bin!« In Gedanken wünsche ich ihm, dass er das immer und immer wieder zu sich sagen kann – ein Leben lang.
Während einer vierstündigen Gesamtkonferenz hat mich beim Zeichnen dieses Bildes wohl eher die Wohnungsfrage beschäftigt. Wir haben nämlich drei kleine Kinder, und unsere Wohnung platzt langsam aus allen Nähten.
Im Morgengrauen steige ich auf mein Pferd, der Himmel lichtet sich, die Sonne geht auf. Langsam erblühen die Wälder in Feuerrot, Zitronengelb und Quietschorange. Unser »Indian Summer« hier in Neuengland erreicht bald seinen Höhepunkt, und ich fühle mich einfach nur erfüllt und glücklich.
Dieses Foto habe ich hier in Dresden aufgenommen und schicke es Ihnen, um auch den anderen Lesern eine kleine Freude zu machen. Es zeigt eine besonders schön gestaltete Wand an einem Parkplatz. Ich habe dem Foto auch einen Titel gegeben: Das Fahrrad ist echt. Andrea Bayer, Dresden
Den Abend mit dem Freund verbringen – dank Internet. Für über sieben Stunden die 2000 Kilometer Distanz zwischen Nordschweden und Thüringen überwinden, den Alltag teilen, gemeinsam schweigen, Pläne schmieden und bei alldem die Zeit wie im Fluge vergehen lassen. Bald schon werden solche Abende wieder Alltag sein – ohne Internet. In Schweden.
Am 28. und 29. September reisten Moritz Müller-Wirth, Stellvertretender Chefredakteur und Feuilleton-Chef der ZEIT, sowie Silvie Rundel, Leiterin der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, nach Süddeutschland. Bei herrlichstem Spätsommerwetter hieß der erste Stopp Überlingen am Bodensee. Der Soroptimist International Club hatte sich einen Besuch der ZEIT gewünscht, um mehr über die Arbeit in Redaktion und Verlag einer Zeitung zu erfahren. Soroptimist International ist eine Organisation berufstätiger Frauen, die es weltweit in vielen Städten gibt. Die Überlinger Mitglieder kommen aus unterschiedlichen Branchen, von der Apothekerin zur selbstständigen Geschäftsfrau. Im Hotel Ochsen am Bodensee stellten rund 30 Soroptimisten, darunter viele ZEIT-Leserinnen und einige geladene Gäste, den Hamburger Besuchern Fragen zu Redaktion und Verlag: Wie entsteht eine Titelgeschichte? Wie geht DIE ZEIT mit Fehlern im Blatt um? Und wie profitiert die Wochenzeitung vom Feedback der Leserinnen und Leser?
Am nächsten Morgen ging die Reise weiter nach Ravensburg an das Albert-Einstein-Gymnasium. Studienrat Jürgen Straub hatte sich den Besuch gewünscht, um seinen Schülern einen Einblick in die Arbeitsweise einer Zeitungsredaktion zu geben. In der Schulaula erklärte Moritz Müller-Wirth am Beispiel der aktuellen Ausgabe wie DIE ZEIT jede Woche entsteht: Von der Themenfindung in unterschiedlichen Konferenzen über die Produktion der einzelnen Ressorts bis zum Erscheinen der ZEIT am Donnerstag und der anschließenden Blattkritik, bei der die erschienenen Artikel gelobt oder kritisiert werden.
Der Stellvertretende Chefredakteur erklärte auch, wie sich DIE ZEIT ihre redaktionelle Unabhängigkeit sichert: Trotz der wirtschaftlichen Bedeutung von Anzeigen und damit von Unternehmen, die diese schalten, agiere die Redaktion völlig unabhängig von diesen. Dies sei die Basis für den Erfolg der ZEIT als Qualitätszeitung. Müller-Wirth erklärte auch, wie DIE ZEIT ihre Leser einbinde. Die Seite „ZEIT der Leser“ sei nur eine von vielen Maßnahmen: So stimmt ein Leserpanel jede Woche über die kommende Titelgeschichte ab, es gibt regelmäßige Treffen zwischen Lesern und Redakteuren, und beim Tag der offenen Tür in diesem Jahr besuchten über 2000 Menschen das Hamburger Verlagshaus. Den Zuhörern gefiel dieser Blick hinter die Kulissen: „Schön, dass sich jemand die Zeit nimmt, uns Schülern die komplexen Vorgänge und die Problemstellungen der journalistischen Arbeit näherzubringen“, so Robert Blennemann. Und Alexander Kotté bestätigt: „Ein neues Erlebnis, das mit DIE ZEIT näher brachte. Viele Hintergrundinformationen, die man sonst wahrscheinlich nicht bekommen hätte.“
Von meinem Balkon aus alle Besonderheiten meines Gartens zu sehen: die weißen apanischen Anemonen, die Rosen, die Farne, den Eisenhut. Und unter gigantischen Blättern schwellen die Kürbisse, die demnächst geerntet und im Keller gelagert werden, bis ich sie zu köstlichen Gerichten verarbeite. Etwa Kürbis-Lamm-Topf: 500 Gramm Lammschulter, einige Zweige Rosmarin, drei Knoblauchzehen …
Aus der Küche meiner Eltern war sie nicht wegzudenken: die Chaiselongue. Auch meine Schwiegereltern hatten so ein Liegesofa. Es bereicherte das Esszimmer. Mit dem erhöhten Kopfteil war es für eine Person das ideale Kurzzeitruhemöbelstück für ein Mittagsschläfchen. Doch nicht nur aus den allermeisten Wohnungen, sondern auch aus dem heutigen Wortschatz ist das gepolsterte »Römersofa« praktisch verschwunden. Als alltagstaugliche Sitzgelegenheit wie auch als Tagesruhemöglichkeit gehörte es nach meiner Erfahrung zur Einrichtungsnormalität der sechziger und siebziger Jahre. Offenbar steht es heute auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Begriffe. Rein zufällig ist es mir vor Kurzem wiederbegegnet, das Wort »Chaiselongue«. Wie ein alter, lieb gewonnener Bekannter, den man seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen hat, fühlte es sich an, das Erinnern an den »langen Stuhl«, wie er wörtlich übersetzt heißt. Viele Kindheitserinnerungen verbinde ich damit, die spontan wieder präsent waren. Schonungslos strapazierte ich das Möbelstück damals als Spielwiese und Trampolin oder zweckentfremdete es als Sprungbrett und Austragungsort für Raufereien mit Spielgefährten. Auch Tobi, unser kleiner Hund, hat es genossen, darauf zu toben – oder neben seinem Herrchen solidarisch mitzudösen. Vielleicht wird sie ja im Zuge des angesagten Retro-Trends irgendwann wieder hip und erlebt als modernes, megacooles Designerstück eine Renaissance, die Chaiselongue!