Dänemark ist unser liebstes Urlaubsland. Alle paar Jahre, meist im Herbst, fahren wir für zwei Wochen hin. In den Ferienhäusern ist der Samstag der Tag, an dem an- und abgereist wird, dafür gibt es ein Wort: Bettenwechsel.
Anfangs fand ich das Wort in den Ferienhaus-Katalogen eher kurios, aber inzwischen ist es für mich zu einem Synonym für Urlaub geworden. Zumal es für den ersten Tag steht, den Anreisetag – der Urlaub fängt erst an! Früher, als wir im Rheinland wohnten, bedeutete das: Freitagabend das Auto packen und vor Sonnenaufgang rauf auf die Autobahn. Sechs Stunden Fahrt liegen vor uns. Wie wird das Haus diesmal sein? Kann man die Brandung hören? Gibt es Wind genug für den Drachen? Werden wir Bernstein finden? Ist der Mann mit dem Softeis noch da? Vorfreude ist eben die schönste Freude.
Jetzt wohnen wir in der Nähe von Hamburg. Wenn ich samstagmorgens an die Brücke über die A 7 komme, schaue ich, wie stark der Verkehr Richtung Norden ist. In Ferienzeiten sieht man es gleich: In Dänemark ist Bettenwechsel.
Der Dozent der Vorlesung Spectroscopic Methods hatte uns Studenten mal wieder abgehängt. Während ich mir immer mehr Sorgen um die anstehende Prüfung machte, wurde mein Kommilitone Paul Sonntag kreativ. Er fragte seine Nachbarn nach Tieren, die er nacheinander zeichnerisch zusammenfügte. Heraus kamen wunderbare Kreaturen, bestehend aus Katze, Schmetterling, Kobra… auch bekannt als „Flübübelüblü“. Bei der Prüfungsvorbereitung lachen sie mich jetzt an!
Es ist ein echter Schnappschuss einer Straßenszene, auch wenn es nicht so aussieht! Diese fünf Jungs in Madurai/Südindien haben mich aufgefordert, sie zu fotografieren, sich vor mir aufgebaut, ich habe auf den Auslöser gedrückt. Eine Aktion von drei Sekunden – und die Jungs waren vom Ergebnis genauso begeistert wie ich.
Meine Eltern, die mir und mei nem Mann die Alpenüberquerung mit dem Tandem und damit unseren ersten zweisamen Urlaub seit sieben Jahren ermöglicht haben, weil sie auf unsere drei Kinder (6, 4 und 2 Jahre alt) aufgepasst haben. Das Glück, sechs Tage mal nicht Mama zu sein. Und das Glück, die Kinder wiederzusehen und wieder Mama zu sein!
Viele Leute habe ich schon um Hilfe gebeten, mir bei der Dechiffrierung beigefügter Info zu helfen, entdeckt an einem WC an der A 20 kurz vor der Abzweigung nach Rostock. Meine Notdurft war glücklicherweise nicht in Gefahr, mein Verstand hingegen schon.
Friedrich Naumann, Chemnitz
Der italienische Freund meiner Tochter bemüht sich sehr, die deutsche Sprache zu lernen, und hat mich unlängst mit einem ersten kurzen Brief beehrt. Darin grüßt er mich und verabschiedet sich zum Schluss mit: „Ich arme Dich um, C.“ So schön und so schwer ist Deutsch!
Zu sehen, wie meine gehörlose Tochter an ihrem ersten Schultag gespannt darauf wartet, aufgerufen zu werden, und selbstverständlich nach vorne geht, als sie endlich – der wunderbaren Technik des Cochlea-Implantats sei Dank – ihren Namen hört. Glücklich beobachte ich, wie sie nun mühelos und stolz mit der Tabelle der Hörlernlaute ihre Hausaufgaben macht und in die Fußstapfen ihrer großen Schwester tritt.
Im Nachlass meiner Eltern fand ich eine Postkarte, die ich 1958 als Elfjähriger nach Hause geschickt hatte. In den Pfingstferien war ich mit einer Pfadfindergruppe zum Wandern im Sauerland: erstmals in fremder Umgebung, ohne die Eltern, vom anstrengenden Wandern erschöpft, vor allem aber von Heimweh geplagt!
Heute leide ich eher an Fernweh – und wandere leidenschaftlich gern.
Der wunderbar sanfte Tonfall, in dem die vietnamesische Mitbewohnerin einer von uns betreuten Therapeutischen Wohngemeinschaft – und auch nur in Momenten höchster Verärgerung – das Wort „Seiße“ sagt.
Eine Kontaktanzeige, aus der hervorging, dass ich alleinerziehender Vater und Jahrgang 1951 bin. Die Antwort, ein DIN-A3-Blatt mit dem Bild eines herrlichen Rapsfeldes, ein paar Zeilen, eine Telefonnummer. Unser Glück dauert jetzt schon mehr als sieben Jahre – und wenn du willst, bis ans Ende aller Zeiten. Danke!