Im Jahr 1980 besuchten wir Hongkong, damals noch britische Kronkolonie. Vom höchsten Berg der Insel, dem Peak, hatten wir einen fantastischen Blick über die Insel Hongkong (im Vordergrund) und die Halbinsel Kowloon. Alles voller hoher Wolkenkratzer, die uns sehr beeindruckten. 2014 waren wir wieder da und sind natürlich auf dem Peak gewesen. Man konnte fast nichts wiedererkennen, die Häuser sind mittlerweile alle viel höher. Besonders gut sieht man das an dem Gebäude, welches 1980 das höchste war. Das Jardine-Haus ist knapp 180 Meter hoch. Schaut man genau auf das jüngere Bild, so ist dieses Haus im Zentrum des Bildes immer noch zu sehen, allerdings wirkt es wie ein Zwerg neben seinen Nachbarn, die teilweise mehr als doppelt so hoch sind. 1980 das höchste Gebäude, jetzt reicht es nur noch für Platz 150!
Den Geschichten meines Mannes zu lauschen, während er unsere Tochter wickelt. Und zu denken, dass ich diesen Menschen auch als Vater verdammt sexy finde.
Viel schöner als ein »Denk-Moratorium«, von dem heute gerne die Rede ist, empfinde ich die alte Formulierung aus meiner norddeutschen Heimat, perfekt natürlich nur mit dem Hannoverschen spitzen »St«: »Darüber muss ich noch mal stille werden«.
Ein einsamer Sonntagnachmittag. Das Telefon klingelt. Die Nummer auf dem Display gehört zu dem Satellitentelefon, das ich meinem Lebensgefährten auf eine dreimonatige Expedition in die Subantarktis mitgegeben habe. Erst bin ich enttäuscht: Er ist nicht selbst dran. Dann trägt mir eine weibliche Computerstimme die SMS von ihm vor: »JetztseitsechsStundenaufSeeRegenundwindigBauchflauliebedich«. Ohne Punkt und Komma, aber herzerwärmend. Der Sonntag ist gerettet.
Das letzte Schuljahr verbrachte ich als Austauschschülerin in Estland und besuchte dort ein normales Gümnaasium. Da ich keine Vorkenntnisse in Estnisch hatte, verstand ich den ersten Monaten herzlich wenig vom Unterricht. Den Lehrern war es egal, was ich machte, also versuchte ich mich zu beschäftigen. Ich lernte Estnisch, las Bücher – und kritzelte in meinen Kalender. Er wurde zu einer Art Tagebuch, an den Zeichnungen kann ich heute noch nachvollziehen, was mich beschäftigte, und an den Notizen, dass mein Estnisch von Woche zu Woche besser wurde. Wenn ich den Kalender heute durchblättere, weiß ich: Es war das anstrengendste, aufregendste und beste Jahr meines bisherigen Lebens.
Es regnet. Wir drei Nachbarinnen aber sitzen, jede mit ihren kleinen Alltagssorgen, aber zufrieden, in einer Küche beim Mittagessen. Vor zwei Jahren haben wir uns zum ersten Mal verabredet, als wir uns mit hungrigen Mägen auf der Straße getroffen haben. Unsere Kinder sind aus dem Haus oder über Mittag betreut. Und deshalb kochen wir reihum füreinander, getreu dem Motto: einmal kochen, dreimal essen!
Mit etwa vier Jahren kreierte meine Tochter ein besonders schönes Wort, als sie morgens beim Anziehen meinte: »Mama, das ist mir unanbequem!« Es war nicht nur unbequem und unangenehm, es war ein viel stärkeres Gefühl, das sie mit diesem Wort ausdrücken konnte. Besonders beliebt für kratzende Wäscheschildchen, die dringend herausgeschnitten werden mussten.