Dieser Baum ist eher eine Wurzel, der neue Triebe gewachsen sind. Die Aufnahme entstand am Edersee (einem Stausee in Nordhessen) auf dem Weg zu der Stelle, an der sich einst das Dorf Berich befand. Die Ruinen des vor 100 Jahren gefluteten Ortes kommen immer mal wieder zum Vorschein, wenn der Wasserstand des Sees witterungsbedingt fällt. Ich vermute, dass die Wurzel noch aus dem Baumbestand des alten Dorfes stammt, bei Vollstau ist sie jedenfalls unter Wasser. Mir gefällt dieses Foto besonders gut, weil es die freigelegte Wurzel ebenso zeigt wie das neue Bäumchen und gleichzeitig noch einen schönen Ausblick über den See bietet.
Im Garten unseres Pfarrhauses steht ein echter Wunderbaum: Er trägt einen dicken, orangefarbenen Kürbis. Viele Besucher glauben, wir hätten die Frucht aus Deko zwecken in die Krone des Baumes gelegt, doch dem ist nicht so: Der eigensinnige Kürbis hat seinen Weg ganz allein gefunden.
In der Curio Bay auf der neuseeländischen Südinsel haben vor 180 Millionen Jahren vulkanische Schlammlawinen einen Wald begraben. Die versteinerten Stämme hat die Meeresbrandung inzwischen freigelegt, und sie sehen immer noch wie Holz aus. In den abgebrochenen Baumstümpfen kann man jeden Jahresring zählen. Die Bäume ähneln deutlich den heutigen neuseeländischen Koniferen – es gibt sie dort offenbar schon lange.
In Darmstadt gab es auch dieses Jahr wieder den wunderbaren Waldkunstpfad mit zahlreichen Projekten internationaler Künstler. Doch immer noch schafft die Natur selbst die erstaunlichsten Werke! So wie meine beiden sich umarmenden Bäume: Ganz versunken scheinen sie zu tanzen am Rande des Weges. Eine Buche und eine Kiefer, eng umschlungen in den Himmel gewachsen.
Als wir kurz nach der Wende beschlossen, der Stadt den Rücken zu kehren und in ein altes Haus mit Garten in der Nähe von Leipzig zu ziehen, da trug der alte Apfelbaum noch Früchte. Doch mit den Jahren ermüdete er und starb langsam ab. Wir brachten es nicht übers Herz, ihn völlig abzusägen, also entschlossen wir uns, ihm mit einer Baumrose neues Leben zu schenken. Und in diesem Jahr blüht er so unglaublich schön, dass wir mit diesen Fotos unsere Freude auch mit anderen teilen möchten.
Zum 85. Geburtstag habe ich meinem Mann einen Apfelbaum geschenkt. Da wir nun keinen Garten mehr haben, sondern nur einen sonnigen Balkon, haben wir diesen jungen Apfelbaum in einen Topf gepflanzt. Und er gedeiht – und trägt bereits elf prächtige Äpfel!!! Wir hoffen natürlich (ganz Adam und Eva), noch viele Jahre diese Früchte der Erkenntnis genießen zu können, ohne aus dem Paradies vertrieben zu werden…
Jedes Jahr im Frühling muss ich ihn, meinen Baumfreund, neu suchen, denn er steht mitten im Wald. Er ist wahrhaftig keine Schönheit – sein Stamm ragt schräg und kahl nach oben, er wirkt wie tot –, und erst wenn man geduldig sucht, findet man ihn, versteckt zwischen den stolzen Kronen all der wohlgeratenen Waldbäume ringsum. Aber er, der Unscheinbarste von allen, trägt Früchte, die wir ernten können! Meine Enkelkinder finden es immer wieder aufregend, mitten im Wald nicht nur Beeren und Pilze, sondern auch Äpfel zu ernten. Da wird dann, wie so oft im Leben, die äußere Erscheinung Nebensache, und es zählen die inneren Werte.
Vor elf Jahren habe ich auf üble Weise meinen Arbeitsplatz verloren. Der freundschaftliche Kontakt zu einigen Kolleginnen aber ist bis heute erhalten geblieben. Kurz nach meiner Kündigung schenkten sie mir ein Apfelbäumchen. Als der Baum nach sechs Jahren erstmals kräftig trug, trafen wir uns alle zum Apfelkuchenessen. Auch in diesem Jahr wird es wieder eine gute Ernte geben. In dem Betrieb ist schon lange keine mehr von uns.
In den fünfziger Jahren pflanzte mein Vater einen Apfelbaum, der bereits im ersten Jahr vier prächtige Äpfel trug. Wir vier Kinder machten uns berechtigte Hoffnungen, eines dieser köstlichen Exemplare verspeisen zu dürfen. Doch zur Erntezeit wanderten die Äpfel, sorgfältig in Seidenpapier gewickelt, in den kühlen Keller. »Sie müssen nachreifen«, bestimmte Vater. Und als im Dezember das Weihnachtspäckchen für Oma gepackt wurde, reisten die rotbackigen Äpfel zu unserer großen Enttäuschung in die Oberpfalz. Meine Schwestern konnten mich nur mit Mühe davon abhalten, auf der Stelle die Säge zu holen, um das unschuldige Bäumchen zu fällen.
Ich bin jetzt 69 Jahre alt, und der Lieblingsapfelbaum meiner Kindheit begleitet mich immer noch. Auf dem Bauernhof, auf dem inzwischen mein Bruder mit seiner Familie lebt, steht der Baum bis heute. Er ist die Jahre gekommen und vom Sturm umgeknickt. Ganz unerwartet aber hat er nun im hohen Alter sogar noch einen jungen, gesunden Trieb bekommen.
Ich werde den Geschmack des „Purpurroten Cousinot“ nie vergessen. Im Herbst mussten meine Geschwister und ich immer bei der Apfelernte helfen. Es galt, die Vorratsräume für den langen Winter zu füllen. Wenn es dann im Spätherbst schon kalt war und wir noch im Garten spielten, fanden wir öfter mal einen Cousinot in den Buchsbaumhecken, die unsere Beete säumten. Ein so gereiftes Exemplar meiner Lieblingsäpfel zu essen war ein unbeschreibliches Vergnügen.