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Die Kritzelei der Woche

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Seit Beginn des Studiums habe ich mich während der Vorlesungen, Seminare und Übungen immer wieder beim Herumkritzeln erwischt. Leider höre ich dabei nicht weiter zu – wie die meisten Menschen –, sondern denke über andere Dinge nach. Inzwischen habe ich meine Kritzel-Therapie abgeschlossen – und mein Kunstgeschichte-Studium abgebrochen. Aus den als Randverzierung anfangenden, schließlich über alle Mitschriften ausufernden Kritzeleien meine ich herauslesen zu können, dass mir irgendwie das Praktische fehlt. Seit zwei Wochen kritzele ich nun nicht mehr, sondern arbeite an Bewerbungsmappen für verschiedene Kunsthochschulen. Und: Ich bin glücklich.

Charlotte Hammes, Bonn

 

Die Kritzelei der Woche

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Seit einem Jahr wohne ich in einer WG im ehemaligen polnischen Konsulat von Leipzig. Während unseres Mitbewohnercastings für das freie Zimmer von Masaki (der mit seiner Freundin zusammenzog) entstand diese Kritzelei. Nach acht Begegnungen der unterschiedlichsten Art fiel die Wahl übrigens auf Kai – und auf Harry, sein sechs Wochen altes Kätzchen!

Rebekka Lenz, Leipzig

 

Die Kritzelei der Woche

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Probevorlesungen im Fachbereich Architektur. Als Professor im Ruhestand gehöre ich der Jury an. Die Berufskolleg/innen stellen sich möglichst vorteilhaft dar. Für beide Seiten ein langer Tag. Man hört,staunt und kritzelt einen ganzen Block voll mit Personalien, Eindrücken und Notizen …

Wolfgang Pitsch, Nürnberg

 

Die Kritzelei der Woche

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Ich studiere Psychologie in München, und im vergangenen Herbst besuchte ich ein Kolleg zum Thema Hirnforschung in Münster. Fünf Tage lang diskutierten wir dort die Details der funktionellen Magnetresonanztomografie, transkraniellen Magnetstimulation sowie andere Methoden zur Messung von Hirnaktivität – anschließend erkundeten wir das Münsteraner Nachtleben. In einer der letzten Sitzungen bannte ich (unter Zuhilfenahme meines Wasserglases) die mannigfaltigen Eindrücke der Woche auf Papier: losing my mind.

Kerstin Wolf, München

 

Die Kritzelei der Woche

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Während meiner Prüfungsvorbereitungen für die letzte Modulprüfung ist dieses Bild entstanden. Meine Freundin lehrt seit einem Monat an einer literaturwissenschaftlichen Fakultät in Indien, und momentan habe ich wegen des Aufruhrs in Delhi tierische Angst um sie.

Felix Comouth, Hamburg

 

Die Kritzelei der Woche

Diese Kritzelei ist auf einem Symposion zum Thema »Zeit« in Kassel entstanden. Bewegt haben uns viele Fragen, neue Erkenntnisse und ein Bewusstsein für das immer schneller werdende Leben in der heutigen Gesellschaft.

Donata Nebel, Hamburg und Julia Neitzke, Lüneburg

 

Die Kritzelei der Woche

Für die Uni schreibe ich an einer Hausarbeit über Pippi Langstrumpf, das Buch, das ich als Kind am meisten geliebt hatte. Und dabei entstand dieses Bild: Ich hatte Pippi geht einkaufen gelesen und mich in einen so zauberhaften Bonbonladen geträumt.

Marlein Wrede, Hagen

 

Die Kritzelei der Woche

»Hast du meine Notizen gesehen?« – »Welche?«, frage ich scheinheilig. »Na, die mit den Fischaugen! Ich hatte sie neben den Computer gelegt, aber da sind sie nicht mehr«, ruft meine Frau hörbar genervt aus ihrem Zimmer. »Worum handelt es sich denn?«, will ich wissen. »Sag ich nicht, schließlich geht es auf Weihnachten zu«, lautet die Antwort. »Stand da ein Preis drauf?«, hake ich nach. »Ja, und genau darum geht es, ich habe etwas ausgehandelt, und jetzt bin ich mir des Betrages nicht mehr sicher. Und wie der Kerl hieß, weiß ich auch nicht mehr, Kleist oder Keil oder … Herrgott, wo ist denn das Ding?« Kunstdiebstahl ist ja eigentlich verwerflich, denke ich. Andererseits kommt die Kunst in diesem Fall wenigstens unter die Leute. PS: Den Fisch unten rechts finde ich zum Küssen, meine Frau übrigens auch, gerade jetzt, wo es auf Weihnachten zugeht … Und verhandeln kann sie! 1.390 euro für einen echten Klee sind doch ein Schnäppchen, oder?

Rudi Kynast, Reckingen, Schweiz

 

Die Kritzelei der Woche

In meiner Jugend habe ich oft vor mich hingekritzelt – vor allem in der Schule. Bei den Lehrern hat mich das nicht besonders beliebt gemacht… Das Motiv waren meistens nackte Frauen, die ich mir, aufgrund fehlender Erfolge beim anderen Geschlecht, aus der Fantasie gesogen habe. Die Damen sahen deshalb nicht immer sehr realistisch aus. Eine von ihnen habe ich jetzt nach langer Zeit ausgegraben.

Renzo Campialti, Innsbruck, Österreich