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Die Kritzelei der Woche

Wartezeit im Operationssaal: Das Präparat geht zur histologischen Untersuchung. Das Team bleibt steril am Tisch. Hildegard, die Instrumentier-Oberschwester, nutzt die Zeit und den sterilen Markierstift. Später geht es mit einem Happy End weiter: Der Befund ist gutartig.

Wolfgang Paul, Geldern-Walbeck

 

Die Kritzelei der Woche

Netterweise überließ mir Gianmarco, einer unserer Austauschschüler aus Peru, diese Kritzelei – angefertigt in Unterrichtsstunden, in denen er an seine sprachlichen Grenzen gestoßen war.

Andrea Schneider, Melle

 

Die Kritzelei der Woche (2 von 2)

Eigentlich habe ich solche Bogen von meiner Schreibtischunterlage immer weggeworfen. Aber dieser hat irgendwie überlebt. Mir ist sogar ein Gedicht dazu eingefallen: »Wenn ich sitze und schreibe / entsteht nebenbei / so ’ne Krickelakrakelakritzelei / und von dem Gekrakel / der ganze Sinn / ist nur der / dass ich ein Krakler bin.«

Dete Sühlmann, Bissendorf, Niedersachsen

 

Die Kritzelei der Woche (1 von 2)

Heute hab ich ausgemistet. Auch meine Mitschriften von einer Fortbildung zum Thema »Personalentwicklung« mussten daran glauben. Von dieser Kritzelei konnte ich mich dann aber doch nicht trennen …

Anne Ames, Tübingen

 

Die Kritzelei der Woche

Ich arbeite als IT-Berater. Zu meinem Job gehören lange Telefonkonferenzen, bei denen es darum geht, dass die Anlagen beim Kunden sicher funktionieren, aber möglichst wenig Kosten verursachen. (Mit jedem ausgeschalteten Server fällt der Stromverbrauch.)Dabei entstehen solche Kritzeleien. Auch wenn es komisch klingt, Kritzeln hilft mir bei der Konzentration.

Oleg Drewin, Frankfurt

 

Die Kritzelei der Woche

Die letzten Wochen in der Schule waren nur noch langweilig, und um mir die Zeit zu vertreiben, habe ich gemalt. Meine Lehrer fanden das nicht immer so toll, aber was soll’s! Inmitten der Kritzelei steht »Indien«. Denn jetzt beginnt das wohl größte Abenteuer meines Lebens: ein einjähriger Schüleraustausch in Indien! Geistig bin ich schon seit Wochen da, leider ist der Rest, mein Körper, noch in Deutschland. Ich freue mich riesig auf dieses farbenfrohe, krasse Land und kann die Abreise kaum erwarten!

Clarissa Schwarzer, Lauterbach, Hessen

 

Die Kritzelei der Woche

Meine Kritzelei begann dadurch, dass mir eine Freundin einen blauen Punkt auf die Rückseite meines Kollegblocks geklebt hat. Ich zeichnete darum eine Blume und schließlich eine ganze Fantasielandschaft. Die Kritzelei entstand hauptsächlich während meiner Spanisch- und Freistunden.

Alina Hilfer, Peine

 

Die Kritzelei der Woche

Am Ende eines Anfängerkurses in einer Freiburger Flugschule. Vier sonnige Tage und unzählige Startversuche mit dem riesigen Gleitschirm lagen hinter uns. Jeder kleine Flug auf der leicht abfallenden Wiese im Schwarzwald fühlte sich unsagbar schwerelos an. Die Theorie an diesem schwülen Nachmittag reichte von Gelände- über Wetterkunde, Rettung und Flugrecht bis zu Themen wie der Treibhausproblematik. Während ich fleißig Fremdwörter notierte und Grafiken abzeichnete, notierte meine Freundin Petra das Wichtigste auf ihre Art: Was am linken Rand der Kritzelei wie eine Rakete aussieht, ist der Schwangerschaftstest, den sie in der Mittagspause gekauft hatte. Ihre Vorahnung zeigt zwei Striche. Am Abend dieses Tages hatten wir die Gewissheit. Und
wieder fühlten wir uns so schwerelos wie beim ersten Gleitschirmstart.

Christoph Jung, Freiburg im Breisgau

 

Die Kritzelei der Woche

Seminar bei der Industrie- und Handelskammer: Leider keine neuen Informationen, so wurde es recht schnell langweilig. Ich schnappte mir den Block und den Kugelschreiber vor mir und malte vormittags das erste Blatt voll und das zweite am Nachmittag. Zum Glück gingen der Kuli und das Seminar gleichzeitig zu Ende.

Daniela Drüge, Hamburg

 

Die Kritzelei der Woche

Leider ist mein Telefon noch fest verkabelt, deswegen bin ich bei den Gesprächen mit meinen weit entfernt wohnenden Familienangehörigen an meinen Schreibtisch gebunden. Als Illustrator habe ich auch immer viele Stifte greifbar und eine Tischplatte, die Farbe abbekommen darf … So entstand Stück für Stück und Telefonat für Telefonat ein kleines buntes Universum auf meinem schwarzen Tisch.

Martin Krusche, Berlin