Lesezeichen
 

Kritzelei: „Megalomaniac“

Taumeln im Rausch des Konsums: fünf Handys statt einem, zehn Geschenke statt dreien; es geht nicht mehr darum, mit wie viel Liebe ein Geschenk gemacht wird, sondern nur noch um die Größe, die Oberfläche, die Anerkennung, den materiellen Wert. Der Größenwahn beginnt wieder mit der sich langsam nähernden Vorweihnachtszeit, so auch mein Unmut über die Gier einer Gesellschaft, welche jedes Maß verloren hat. In dieser Zeit des Konsums, des ständigen Zeitmangels, der besinnungslosen Suche nach Befriedigung und Glück frage ich mich: Wie größenwahnsinnig können wir noch werden? Diese Kritzelei, begonnen an einem Samstagabend, formte sich in Rage und im Treiben der Gedankenflut über dieses Thema zu einem kreativen Fest des Größenwahnsinns, der über uns allen schwebt: „Megalomaniac“!

Stephanie Ocker, Karlsruhe

 

Kritzelei: Schmuck für die Pinnwand

Bei Sitzungen zu zeichnen war immer schon mein Ding. Ich kann mich dann besser konzentrieren und verbinde das (mehr oder weniger) Nützliche mit dem Angenehmen. Normalerweise entsteht eine Kritzelei pro Sitzung, manchmal – wenn ich besonders kreativ bin – sind es auch mehrere. Und weil mir die meisten meiner so entstandenen Bildchen auch irgendwie gefallen, bring ich’s nicht übers Herz, sie in den Papierkorb zu werfen. Sie werden daher auf meiner Büro-Pinnwand gesammelt.

Martin Silbernagl, Bozen

 

Kritzelei: Konzentrationsübung

Die Kritzelei auf dem Deckblatt des Zertifizierungsantrages für unsere Schlaganfallstation entstand Ende September auf der Neurowoche in Mannheim, während ich drei Vorträge über die Alzheimerkrankheit hörte. Ich kritzele auch gern in Konferenzen, das erhöht meine Konzentration.

Martin Schabet, Ludwigsburg

 

Kritzelei: Physikum

Ich habe gerade mein erstes Staatsexamen in Medizin (kurz: Physikum) hinter mir, und deshalb waren die letzten Wochen ein einziges Gefühlschaos für mich. Oft musste ich vor dem Einschlafen meine Gedanken auf Papier bringen. Ein Bild, das so entstanden ist, möchte ich Ihnen als Kritzelei senden.

Ariane Schick, Dresden

 

Kritzelei: Papagei und Emilia

Diese Kritzelei entstand während meines Abiturs am Winckelmann-Gymnasium in Seehausen/ Altmark. Vor ein paar Tagen – gute zwölf Jahre später – fiel mir das gelbe Heftchen wieder in die Hände, und irgendwie hat mich mein Gezeichnetes beeindruckt. Ich erkenne einen tollpatschigen Papagei auf der Titelseite von Emilia Galotti. Ob er inhaltlich Bezug nimmt auf das Trauerspiel, vermag ich nicht mehr zu sagen. Schöne Rundungen hat das Vögelchen auf jeden Fall, finde ich.
Karina Hoppe, Güstrow

 

Kritzelei: Die Unvollendete

Ich möchte Ihnen meine Gedanken-Zeichnung nicht vorenthalten, welche vor Kurzem bei einem Salestraining entstanden ist. Man könnte ihr durchaus den Titel Die Unvollendete geben, denn eigentlich sollte die Zeichnung von links oben nach rechts unten noch vervollständigt werden. Doch das Seminar ging davor zu Ende. Bei genauem Betrachten des Werkes konnte ich mich mit mir selbst darauf einigen, die Zeichnung so zu belassen, wie ich sie Ihnen hier schicke.

Roman Gerner, Wien

 

Kritzelei: Die Tage zum Glücklichsein

Während ich einer Freundin zum Geburtstag gratulierte, ging ich wieder einmal meiner Lieblingsbeschäftigung nach: der Telefonkritzelei. Diesmal musste eine Papiertüte dran glauben, die zufällig vor mir lag. Die kreisenden Bewegungen machten mir Spaß. Nach dem Telefonat begann ich, in dem Roman Zwei an einem Tag von David Nicholls zu lesen – und schrieb gerade Gelesenes auf die bekritzelte Tüte: „Wofür sind Tage gut…sie sind zum Glücklichsein…“

Karola Szymiczek, Köln

 

Kritzelei zum Hörbuch


Diese Zeichnung entstand, während ich konzentriert dem Hörbuch Naiv. Super. von Erlend Loe zuhörte. Der Sprecher Andreas Fröhlich hat eine irgendwie optimistische und meditative Stimme zugleich. Vielleicht ist die Kritzelei deshalb recht bunt ausgefallen.

Katharina Nagelmann, Osnabrück

 

Kritzelei: Urlaub

Die Sommerferien sind längst vorbei. Aber noch immer schaue ich gern auf dieses „Werk“ meiner vierzehnjährigen Tochter Kristine. Voller Vorfreude auf den Urlaub hat sie es zwei Wochen vor den Ferien gemeinsam mit einer Freundin in einer Schulstunde verfertigt. Die Lehrer haben hoffentlich nichts gemerkt – und mögen es verzeihen.

Helga Krausser-Raether, Frankfurt am Main

 

Kritzelei: Werk aus drei Jahren

Solche „Werke“ entstehen über einen längeren Zeitraum von bis zu drei Jahren auf meiner Schreibtischunterlage beim Telefonieren oder Nachdenken. Sie folgen keinem Plan und sind deshalb völlig zufällig. Ihre einzige Gemeinsamkeit ist die Farbgebung. Ich benutze einfach Stifte mit den Farben Blau, Rot, Grün und Schwarz sowie den Bleistift, die alle auf meinem Schreibtisch greifbar sind.

Karl-Heinz Debacher, Rust, Baden