Meine Familie und ich in der Pizzeria: Als meine Pizza Hawaii endlich kam, war sie nicht rund. »Guck mal, ein Herz«, sagte der Kellner. Da wurde ich knallrot.
Mein Mann sammelt Verschlussclips. Von jeder Toastpackung, jeder Kekstüte hebt er sie auf, weil man die vielleicht noch mal braucht. Auf dem Gewürzregal steht eine ganze Dose voller Gummibänder, Klammern und Verschlussclips, aber die ist schon voll. Deshalb sammelt mein Mann die Clips in einem losen Häufchen zwischen den Gewürzstreuern. Wenn das Häufchen zu groß wird, werfe ich sie alle weg. Mein Mann weiß das. Es ist ein stillschweigendes Übereinkommen: Er darf sammeln, ich darf wegwerfen. Ich mag meinen Mann!
Dass ich mich im Wasser leicht und locker fühle, schmerzfrei bin und mich selbstständig fortbewegen kann, während ich an Land Elektrorollstuhlfahrerin bin. Einmal pro Woche genieße ich das – zwei Stunden lang.
Nach einem kurzen, aber wunderschönen Urlaubsbesuch bei der Familie meiner Freundin sitze ich im Zug zurück aus Sylt. Ich lese und döse ein wenig vor mich hin. Alle Herausforderungen des neuen Schuljahres scheinen mit einem Mal weniger schwierig.
Ich bin früh morgens zu Fuß unterwegs, um etwas zu erledigen. Es ist alles noch ganz ruhig. Nur ein Bauarbeiter ist auf dem eingerüsteten Kirchturm zugange. Plötzlich schallt Highway to Hell vom Turm.
Meine erste Türkischstunde im Café Neruda: Immer wieder kommen türkische Gäste vorbei, begrüßen meinen Lehrer Fikret und mich, loben und verbessern mich: Integration hautnah.
Kürzlich war ich in meiner Heimatstadt Wismar und begleitete meinen Freund auf eine seiner Gewölbeführungen in der Sankt-Nikolai-Kirche. Dabei zeigt er Touristen die Backsteingotik-Kathedrale. Auf seine Eingangsfrage, ob jemand unter Zeitdruck stehe, fragte ein kleiner Junge zurück: »Was ist das?« Er erntete einige Lacher, aber eigentlich ist es beruhigend, dass dieses Wort für ihn noch keine Bedeutung hat!
Neu in Wien. Auf dem Weg zur Arbeit – und in Eile – wollte ich gerade in die U-Bahn hechten, als die automatische Bandstimme mit »Zug fährt ab« drohte. Resigniert trat ich zurück, um nicht zwischen den sich schließenden Türhälften zermalmt zu werden. Da schallte aus dem Lautsprecher die ungeduldig-freundliche Stimme der Fahrerin quer über den gesamten Bahnsteig: »Na, Schatzerl, wooos iiiis?« Mit einem Lächeln stieg ich ein.
Meine Psychoanalyse – begonnen in der Not, häufig anstrengend, immer wieder beglückend und heilsam, wenn sich innere Räume auftun und gemeinsam verstehbar wird, weshalb ich so bin, wie ich nun mal bin.
Das spontane nächtliche Treffen auf unserer Terrasse, um mucksmäuschenstill vier Igelkinder bei ihren ersten Streifzügen durch unseren Garten zu beobachten.