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Was mein Leben reicher macht

Wir besuchen das Dorf Paretz, bekannt geworden durch die Sommerresidenz der Königin Luise von Preussen. Unsere Dorfführerin bedauert, dass in diesem Jahr erstmalig die Störche ausgeblieben sind, was sie auf die regen Renovierungstätigkeiten zurückführt. Da nähert sich plötzlich eine Storchenfamilie. Sie sind wieder da!

Stefanie Alber, Stuttgart

 

Was mein Leben reicher macht

Die Linden blühen, mein Lieblingsduft. »Wie das gut riecht!«, sage ich zu meinem Enkel Simon. Worauf mich der Dreijährige korrigiert: »Oma, das duftet!«

Brunhild Lucas, Köln

 

Was mein Leben reicher macht

Der morgendliche Spaziergang durch die Lichtentaler Allee in Baden-Baden. Ein kurzer Plausch mit Lucys Frauchen, ein paar Worte mit dem Frauchen von Gina und ein kurzer Gruß zum Herrchen vom spanischen Strandhund, und der Tag kann bringen, was er will.

Heidi Schroth, Gaggenau, Baden-Württemberg

 

Was mein Leben reicher macht

Nach einer Wirbelsäulenaufrichtung (zwei ganztägige Operationen) gerade und fünf Zentimeter »größer« durchs Leben zu gehen und die »neue Aussicht« zu genießen!

Regine Schwarzbach, Krefeld

 

Was mein Leben reicher macht

Wenn meine Frau (Journalistin) und ich (Werbetexterin) uns Scrabble-Duelle liefern und wir dabei immer wieder überglücklich sind, dass wir uns gefunden haben.

Annette Jarosch, Herrsching, Bayern

 

Was mein Leben reicher macht

Ein überraschender Anruf: Nach 15 Jahren meldet sich Shiyo. Damals war sie ein Kind aus Japan, das sehr gut Klavier spielte und durch einen Musikschul-Austausch zu uns kam. Wir verständigten uns in (beiderseits) dürftigem Englisch. Heute ist sie Pianistin und spricht nach dem Studium in Weimar perfekt Deutsch. Was hat sie vor? Sie will noch einmal auf den Aussichtsturm steigen, auf dem sie ihr erstes deutsches Wort gelernt hat: »Wunderbar!«

Ulrich Lempp, Bad Mergentheim, Baden-Württemberg

 

Was mein Leben reicher macht

Beim Badezimmerputz fällt mein Blick auf das »neue« Duschgel meines Mannes. Nachdem er lange ein anderes hatte, ist es nach 15 Jahren wieder das, das er benutzte, als wir uns kennenlernten. Ich rieche daran, und zack – alles ist wieder da: unsere erste Begegnung, der erste Kuss in St. Moritz und die Gewissheit, alles richtig gemacht zu haben. Großartiges Gefühl!

Christina Bogner, Lengede, Niedersachsen

 

Was mein Leben reicher macht

Ich fahre morgens in einer Berliner S-Bahn, als sich zwei orthodoxe Juden auf die Bank gegenüber setzen. Während ich – wie so oft – mit einer Haarsträhne spiele, beobachte ich die beiden, die durch ihre eigentümliche Kleidung auffallen. Nach einer Weile deutet der Ältere der beiden auf meine Hand und fragt: »Werden Sie auch immer geschimpft, wenn Sie mit Ihren Haaren spielen? Ich spiele immer mit meinem Bart, und meine Kinder finden das unmöglich.« Wir lächeln uns an.

Ute Büschl, Niederseelbach, Hessen

 

Was mein Leben reicher macht

Sonntagnachmittag. Schon eine ganze Weile ist es verdächtig still in unserer Wohnung. Ich begebe mich auf die Suche nach meinen Lieblingsmenschen. Im Schlafzimmer werde ich fündig: Mein Freund und unsere gemeinsame, vier Monate alte Tochter Frida liegen im Doppelbett und schnarchen um die Wette. Was habe ich doch für unbeschreibliches Glück!

Maria Gottschall, Offenbach am Main