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Was mein Leben reicher macht

Im Winter habe ich draußen immer

Haferflocken für die Vögel gestreut. Bald kam eine ganz kleine Feldmaus, um mitzufrühstücken. Inzwischen brauchen die Vögel meine Hilfe nicht mehr, aber meine kleine Feldmaus findet sich jeden Morgen ein. So frühstücken wir beide zusammen: Ich drinnen, sie draußen.

Hannelore Waschk, Eckernförde, Schleswig-Holstein

 

Was mein Leben reicher macht

Von meiner 18-jährigen und inzwischen 250 Kilometer entfernt wohnenden Tochter eine SMS zu bekommen: »Hallo Pappppi! :)« Dann bin ich ihr ganz nah – trotz der Distanz.

Hubertus Feldmann, Olpe

 

Was mein Leben reicher macht

Unser Enkel Tim, vier Jahre alt, ist für eine Woche bei uns. An einem Regentag beschließen wir, unseren Speicher zu erkunden. Unter manchem Krempel finden wir eine alte Reiseschreibmaschine. Ich erkläre ihm, wie sie funktioniert: Schreibtasten, Buchstabenhebel, Farbband und was sonst dazugehört. Er staunt nicht schlecht über das Gerät, das er bis dahin nicht kannte. Aber dann zum Schluss kann er sich eine Frage nicht verkneifen: »Und wie mailt man damit?«

Hans Walter Schulten, Bonn

 

Was mein Leben reicher macht

Wenn Poldi (unser Berner Sennenhund) weiterhin glücklich durch oberschwäbische Löwenzahnwiesen trottet und nicht (wie sein kickender Namensvetter) zum FC Arsenal nach London geht.

Konrad Klocker, Obermarchtal, Baden-Württemberg

 

Was mein Leben reicher macht

Von einer Reise haben wir unseren netten »Leihenkelinnen« von nebenan mit kleinen Blumen verzierte Ringe in ihren Lieblingsfarben mitgebracht. Rebecca, die in Kürze sieben Jahre alt wird, dreht ihren Ring nachdenklich am Finger und sagt ganz ernst: »Wenn ihr mal gestorben seid, wird er mich immer an euch erinnern. Ich habe schon einiges, was mich an euch erinnert.«

Renate Steinhorst, Bamberg

 

Was mein Leben reicher macht

Hilde, unsere Nachbarin, 89 Jahre alt, verwitwet, aber immer optimistisch und geistig fit. Irgendwann taucht die Frage nach dem Internet auf. Ein Tablet-PC wird bestellt nebst Internetanschluss, die Einführung erfolgt bei einer gemeinsamen Tasse Kaffee. Und nun schreibt sie E-Mails, sucht online alte Freunde und schaut sich in der Welt um. So möchte ich auch alt werden!

Fred Thiessen, Jesteburg, Niedersachsen

 

Was mein Leben reicher macht

Ich schreibe eine Klavier-Kabarett-Nummer. Die ersten Zeilen sind immer schwierig – es geht eigentlich nur halbwegs, mit dem Endergebnis bin ich nicht sehr zufrieden. Am nächsten Abend trage ich mein Werk in einer privaten Runde von 60 Personen vor und ernte einen Riesenapplaus, den ich eigentlich nicht ganz verdient habe. Aber ich genieße ihn!

Herbert Randacher, Bad Aussee, Steiermark, Österreich