Neben mir im Café unterhalten sich zwei Damen und ein Herr über das Für und Wider von Schönheitsoperationen. Mit einer Handbewegung zeige ich auf mein Gesicht. Da beugt sich der Herr vor und meint: »Ach, Sie sind so vielfältig!«
Die Neuausrichtung unseres Unternehmens bringt viel Unerfreuliches mit sich. Und trotzdem albern wir manchmal ein paar Minuten auf dem Flur herum. Mein Kollege hat bei einer solchen Gelegenheit das Wort »Abteilungsglück« erfunden. Hoffentlich vergessen wir es nie!
Zusammen mit meiner Freundin den Nachbarinnen beim Aufbau von Möbeln helfen. Und danach von den beiden durch ein genüssliches Sonntagsessen verwöhnt werden. So schön und lecker kann Nachbarschaft sein!
An der Uferpromenade von Seattle fährt die Eisenbahn vorbei. Manchmal sehr langsam. Heute hatte ich die Zeit, alle Wagen eines Güterzugs zu zählen. Zu Hause in Deutschland werde ich meinen beiden eisenbahnbegeisterten Söhnen berichten, wie viele Wagen die Züge in den USA haben. Es waren genau 56.
Büchereien! Als Mädchen, aufgewachsen in einem Dorf im Münsterland, haben mich die Bücher, die ich nach der Sonntagsmesse in der Pfarrbücherei ausleihen konnte, in die weite Welt geführt. Später waren Büchereien häufig die erste Anlaufstelle in einer fremden Stadt. Heute versorge ich mich samstags mit Obst und Gemüse auf dem Markt und dann mit Büchern in der Bibliothek. Und ein nettes Wort von den Mitarbeiterinnen dort bekommt man auch noch ganz umsonst.
Meine S-Bahn-Mitfahrerin. Erst kannten wir uns nicht. Aber sie saß morgens immer schon in der Bahn, wenn ich einstieg. Immer am gleichen Platz. Und jetzt verbringen wir die halbstündige Fahrtzeit mit Gesprächen über Familie und Feste, Politik und Kultur. Am schönsten aber ist unsere gemeinsame Gartenleidenschaft. Da vergeht die Fahrt fast schon zu schnell. Am nächsten Morgen dann können wir uns wiedersehen – wenn keine von uns Urlaub hat oder krank ist. Da bleibt der Platz leer.
Im Supermarkt, vor dem Eierregal, versucht eine Frau, sich in dem Angebot zurechtzufinden. Sie hat zwei kleine Kinder bei sich. Das größere tippt auf ein Ei und fragt: »Mama, warum ist da ein Stempel drauf?« – »Damit man weiß, woher die Eier kommen«, antwortet die Mutter, ein wenig genervt. Da tönt es aus dem Einkaufswagen: »Von den Hühnern!« So einfach ist das Leben aus der Sicht eines Dreijährigen.
Nach vier Monaten, in denen einiges in unserer Beziehung schiefgelaufen ist, wieder fast jeden Abend liebevoll an die große Liebe meines Lebens zu schreiben. Mit der Gewissheit im Herzen, dass ich nur mit ihr vor dem Kamin im Haus in der Provence liegen will.
In der Kölner Philharmonie, die letzten Töne der Eroica sind verklungen. Die Konzertreihe ist zu Ende. Fortsetzung (leider erst) im November. Die Nachbarin zur Rechten wünscht mir eine gute Heimfahrt. Die Dame zur Linken sagt: »Na dann, einen schönen Sommer! « Musik verbindet!
Mein achtjähriger Sohn möchte Erfinder werden. Jeden Tag hat er neue Ideen, um die Welt zu verbessern. Gestern sagte er: »Ich werde einmal Panzer erfinden, die nicht schießen, sondern die anderen nur erschrecken.« Das stimmt mich sehr zuversichtlich für die Zukunft.