Montagmorgen. Ich habe nach dem Duschen das Fenster geöffnet und muss niesen. »Gsundheit!«, ruft eine mir unbekannte Stimme von der Straße herauf. »Merci!« Die Woche kann beginnen.
Dass unser alter Pastor bei der schweren Beisetzung meiner Nichte, die mit 13 Jahren plötzlich verstarb, so tröstliche Worte für unsere Familie fand.
Mein Schulfreund Paul, nach einem Gehirnschlag für lange Zeit maskenhaft erstarrt, gefesselt an Bett und Apparate. Gestern komme ich, da sitzt er im Rollstuhl, ein Leuchten geht über sein Gesicht. Ich mache Witze, was für tolle Kerle wir vor 58 Jahren im Gymnasium waren. Und Paul, oh Wunder, versteht mich. Wir lachen im Duett. Als ich gehen will, zeigt er auf einen Blumentopf, nickt energisch mit dem Kopf, ich soll ihn mitnehmen. Er, der nichts hat, will mich beschenken. Ich kann meine Freude nicht beschreiben.
Am Ende unseres Abendgebetes frage ich meine Tochter (drei Jahre): »Für wen möchtest du noch beten?« Sonst kommt an dieser Stelle meist »für Oma und Opa« oder »für meine Cousine«, doch diesmal nicht: »Darth Vader«, sagt sie, »der soll auch gut schlafen.«
Im Schwarzwald traf ich an einem Bach auf drei junge Frauen. Sie stellten sich ans plätschernde Wasser und sangen Schuberts Forellenlied: »An einem Bächlein helle.«
Hans Jürgen Schmidt, Germersheim, Rheinland-Pfalz
Eine E-Mail von einem hundertjährigen Freund, der sich vor ein paar Monaten einen Tablet-Computer gekauft hat und neulich fragte: »Sag, bist du bei Whats-App?«
Das Lachen, Gekreisch und Geplapper aus dem Garten der benachbarten Kita. Wie viel Lebensfreude doch in diesen kleinen Menschen steckt! Interessant auch, den Diskussionen der »Fachleute« zu lauschen: über Müllautos, Straßenkehrmaschinen, Umzugswagen oder ein Feuerwehrfahrzeug draußen auf der Straße. Punkt 11 Uhr ist allerdings Ruhe, da geht’s zum Mittagessen.