Nils! Zusammen kletterten wir den kleinen Berg zur Kapelle hoch, um von dort die Sonne im Meer untergehen zu sehen. Zu früh. Eine Stunde lang genieße ich den Ausblick, während mein Freund Flora und Fauna erkundet. Pünktlich zum Sonnenuntergang ist er zurück – und hält mit einem liebevoll gebundenen Blumenring um meine Hand an. Glücklich kann ich ihn nun meinen Verlobten nennen.
Unsere fünfjährige Tochter, abends vor dem Einschlafen: »Heute bete ich mein eigenes Gebet: Lieber Gott, behüte und beschütze mich und lass mich in Frieden.«
Samstag auf dem Sofa. ZEIT lesen. Ganz zum Schluss: »Mein Wortschatz«. Der KINDERFEIND von Monika Zeiler aus Nürtingen springt mich geradezu an – oohh jaa, diesen allzu gründlichen Teigschaber kenn ich gut. Was mein Leben reicher machen würde? Einmal eine ganz volle Teigschüssel … nicht zum Backen, nur zum Ausschlecken! Bauchweh? Egal!
Meine Herzkatheteruntersuchung verschoben zu haben, um beim Klassik-Open- Air in Nürnberg mit meinem Chor und der sensationellen Sopranistin Simone Kermes auf der Bühne zu stehen und Tausende von »Sternlasspeier« (hochdeutsch: Wunderkerzen) aufleuchten zu sehen.
Nach Feierabend mit dem Fahrrad rüber zu meinen Schwiegereltern zu fahren und dann in glückliche Gesichter zu schauen. Mit über 70 haben sie sich getraut und sind in unsere Stadt gezogen, 500 Kilometer von ihrer Heimat entfernt!
Die goldbraune Henne aus der Hühner- schar unseres Nachbarn, die hin und wieder – und nur sie allein – zu uns in den Garten kommt. Völlig unbeeindruckt von dem empörten Gekrähe des Gockels jenseits des Zauns scharrt und pickt sie gemächlich umher. Dabei – ich bin mir fast sicher – zwinkert sie mir zu!
Von meiner Nachbarin habe ich einen in Dielen aufgesägten Stamm Apfelholz bekommen, den sie im Keller gelagert hatte. Das Holz riecht noch ein wenig muffig. Doch ein gründlich geschärfter Putzhobel lässt es süß, nach Obst duften. Die Oberfläche wird glatt wie Glas. Die Späne sind hauchdünn und fliegen wie Federn. Das Holz zeigt seine bunte Schönheit.