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Was mein Leben reicher macht

Die Tagesmutter, die seit über zwei Jahren meine Tochter betreut. Ich (alleinerziehend, zwanzigjährig) habe mein Abitur mit 1,2 bestanden, ein Stipendium bekommen und beginne mein Studium besten Mutes. Das alles wäre ohne ihre Unterstützung nicht möglich gewesen.

Pauline Haber, Solingen

 

Was mein Leben reicher macht

Am frühen Abend auf der belebten Frankfurter Einkaufsstraße Zeil: Juchzend kickt mein zweijähriger Sohn einen Luftballon herum. Und egal ob gestresste Banker, gelangweilt dreinblickende Teenager oder türkische Großmütter – alle bleiben für einen Moment stehen, um ihm den Ballon zurückzustupsen, und gehen danach schmunzelnd weiter.

Peter Matz, Alsbach-Hähnlein, Hessen

 

Was mein Leben reicher macht

Mein Handy ist kaputt. Das Leihgerät fühlt sich fremd an. Da entdecke ich die SMS meines Vorbesitzers, die wohl niemand gelöscht hat. Ich lese von Berni und seiner Band, von seiner Mama, die ihm zum Geburtstag gratuliert, und von dem Mädchen, das ihn gerne mal wieder treffen möchte. Überall seh ich ihn jetzt. Und auf einmal ist Straßenbahnfahren nicht mehr so langweilig.

Anna Lehner, Wien

 

Was mein Leben reicher macht

Ich steige in mein Auto, das mein Mann die letzten Tage benutzt hat. Zwischen meinem ganzen Kruschel in der Mittelablage liegen meine Lieblingsbonbons für mich bereit!

Julia Stern Hegazi, Hamburg

 

Was mein Leben reicher macht

Oma aus Polen mit Enkel an der Eisdiele. Verkäuferin: »Was hätten Sie gern?« Oma überlegt, dann: »Eis, bitte!« Verkäuferin: »Welche Sorte?!« Oma grübelt und strahlt: »Zwei Eis!!« Die Verkäuferin gibt nicht auf: »Gut, aber welche Sorte? Vanille, Nuss, Erdbeer, Malaga, Schokolade…?« Oma meint nun zu verstehen: »Ja!« Verkäuferin lässt nicht locker: »Nein, nein, welche Sorte?!«

Oma zeigt auf sich und den Enkel: »Eis beide!« Verkäuferin wird ungeduldig: »Ja, hab verstanden! Hier viel Eis, welches Eis?!?« Oma grübelt wieder, dann hat sie’s: »Eis in Becher und Waffel.« Verkäuferin resigniert und schreitet zur Tat: »Okay, ich gebe Ihnen Vanille und Schokolade, im Becher mit Waffel.« Oma nickt und gibt dem Bub einen Becher. Der betrachtet ihn und sagt im Weggehen enttäuscht: »Oooh – kein Erdnuss!!«

Peter Dresen, Viernheim