Wenn es abends bei der Rückkehr von der Arbeit im Haus nun öfter nach frisch gekochter Erdbeermarmelade duftet. Ob unsere Vorräte wohl diesmal über den Winter reichen werden?
Es gibt kaum einen Unterschied zu entdecken auf den beiden Bildern der Stari Most, der Alten Brücke von Mostar. Das Schwarz-Weiß-Foto hatte mein Vater im Juni 1955 während einer Reise durch das damalige Jugoslawien aufgenommen. Das Farbfoto entstand kürzlich bei einer Reise auf den Spuren meines Vaters. Beide Bilder sind von der Karađozbeg-Moschee aus aufgenommen.
Und doch liegt mehr zwischen den beiden Fotos als die Zeitdifferenz von 60 Jahren. »Wir hier in Mostar«, erklärte uns unser Stadtführer, »wir sprechen nicht mehr von der Alten Brücke. Für uns ist das heute die Neue Brücke.« Die Alte Brücke als Symbol für die Verbindung zwischen der Welt des Christentums und des Islams war während des Bosnienkriegs im November 1993 zerstört worden. Nach dem Wiederaufbau zwischen 1995 und 2004 hat die Brücke eine noch stärkere Bedeutung für das friedliche Zusammenleben der verschiedenen religiösen, kulturellen und ethnischen Gruppen bekommen. Die jahrhundertealte Bindekraft dieser Brücke hat uns so berührt wie wohl auch meinen Vater vor 60 Jahren.
Mein Sohn Nicolas, der mit Leichtigkeit die ehemalige Mauergrenze überwindet, indem er in Schlangenlinien mit seinem Fahrrad darüber hinwegfährt, und dabei murmelt: »West – Ost – West – Ost.« Dann fährt er auf dem im Fahrradweg eingelassenen Pflasterstreifen entlang und singt: »Auf der Mauer, auf der Mauer fährt der kleine Nico!«
Als wir mit dem Auto im Hafen von Pessada auf der Insel Kefalonia anhielten, stürmten die ortsansässigen Katzen mit hungrigen Augen auf uns zu. Ich hatte gerade eine Palette Katzenfutter im Kofferraum und spendierte drei Büchsen. Als gleich darauf eine Gruppe Gänse vom Hafen auftauchte, fürchteten wir erst, es werde jetzt einen Kampf geben. Aber da lagen wir falsch: Beim Fressen herrschte Eintracht, und die Gänse verteidigten das Futter ausschließlich gegen uns. Bei den Menschen weiß man ja nie…
Unser Lindenweg am Rand des Dorfes, gesäumt von 23 großen Bäumen, die jetzt summen, zwitschern und duften. (Für ahnungslose Stadtbewohner: Jetzt blühen die Lindenbäume, und aus den Blüten kann man Lindenblütentee machen.)
Ich möchte nur einmal anfragen, ob bei Ihnen in Hamburg und Umgebung der Begriff Feudeln noch in Gebrauch ist. Ich bin Jahrgang 1948, stamme aus Stade und lebe seit über 40 Jahren in Hessen. Meine Mutter, eine Hamburgerin, benutzte den Ausdruck »feudeln« für »den Boden aufwischen«, das Textil dafür hieß »der Feudel«. Gefeudelt wurde mit einem »Leuwagen« (Schrubber) und aufgefegt mit einer »Handeule«. Ich habe diese Ausdrücke sonst nirgendwo wieder gehört, hier in Hessen schon gar nicht. Bei mir wird immer noch gefeudelt, an die hessischen »Putzlumpen« oder »Scheuerhader« habe ich mich nicht gewöhnen können.
Gisela Kröhner, Mörfelden-Walldorf
Ja, liebe Frau Kröhner, es wird noch gefeudelt in Hamburg. Und wie! Die Redaktion
Ruhe, Sonne, der Moment, wenn ich voller Vorfreude meinen Lieblingsplatz an der Elbe betrete und gleichzeitig die Ruhe und die Geschäftigkeit des Hafens genießen kann. Dieses Gefühl, eine der großartigsten Städte der Welt hinter und die Weite des Flusses vor mir zu haben!
Längs der Garage standen einst zwei Bäume, die herrliche Schattenmorellen trugen. Als sie alt und morsch wurden, mussten sie leider gefällt werden. Im nächsten Frühjahr entdeckte ich in der Nähe einen Schößling. Ich markierte die Stelle um ihn herum, damit ihn ja niemand ummähte oder darüber stolperte. Es dauerte ein paar Jahre, bis die Gefahr vorüber und er für alle deutlich sichtbar war. Heute, nach 20 Jahren, ist er doppelt so hoch wie seine »Stammbäume«: Man kann in seinem Schatten sitzen, träumen oder Kirschen naschen.
Eine Organspende hat in letzter Sekunde das Leben meines jung verheirateten, 33 Jahre alten Sohnes gerettet. Und ein Jahr danach wurde ich Oma. Welch ein Glück!
Als ich meine 13-jährige Tochter fragte, wie alt ihre neue Lehrerin sei, meinte sie: »Ungefähr so alt wie du. Vintage halt.« Wir Eltern (50 und 48) haben die Wortwahl inzwischen mit einem Augenzwinkern übernommen. So beeinflussen Marketing- Kreationen unser Denken!